Berlin - Da bleibt ihm das Lachen im Halse stecken! Der Influencer "langlebepapa" hat sich als falscher Lebensmittelkontrolleur keine Freunde gemacht. Auf Instagram schießt Kult-Gastronom René Dost (57) zurück.
"Da kommt so ein Typ, so ein Influencer in meine Küchen, gibt sich als Lebensmittelkontrolleur aus und führt meine Mitarbeiter vor. Die fühlen sich richtig verarscht und haben jetzt gekündigt", so der Unternehmer.
Der 57-Jährige ist Gastronom aus Leidenschaft, beschäftigt mit seinen Firmen über 200 Mitarbeiter und betreibt unter anderem die Kette "Redo XXL", dass vor allem für große Portionen bekannt ist.
In Berlin-Friedrichshain bekam eines seiner Restaurants Besuch vom Influencer "langlebepapa". Mit Klemmbrett unterm Arm, weißem Kittel und begleitet von einer Kamera stellte er sich als Lebensmittelkontrolleur "Klaus Wowereit" vor.
In seinen Videos ist zu sehen, wie er teilweise mit rassistischen und sexistischen Kommentaren auffällt, ins Essen fasst und Mitarbeiter belehrt. Einem der Mitarbeiter spricht er die Qualifikation ab, weil dieser Quereinsteiger ist. "Heute Koch und morgen Herzchirurg", kommentiert er süffisant.
Rene Dost kündigt rechtliche Konsequenzen gegen langlebepapa an
"Viralität und Social Media alles hoch und runter, alles kein Problem. Aber es geht einfach zu weit. Es ist respektlos. Da geht es letztendlich auch um Menschen", beschwert sich René Dost, der selbst auf Social Media aktiv ist. "Die Art, wie er dort aufgetreten ist, hat viele meiner Mitarbeiter verunsichert und frustriert."
Der 57-Jährige kündigt rechtliche Konsequenzen an. "Der Bogen ist einfach überspannt."
Bei aller Kritik: Der Influencer hat in seinen Videos auch hygienische Missstände aufgedeckt. Auch dazu äußert sich der Unternehmer. "Hier und da ist vielleicht nicht alles perfekt in der Küche, aber am Ende des Tages sind wir doch Gastronomen mit Leidenschaft."
Demnach fand der Überraschungsbesuch nicht am frühen Morgen, sondern kurz vorm Feierabend, also vor dem großen Saubermachen statt. "Wir hatten einen riesigen Gästeansturm. Dann ist natürlich das eine oder andere nicht perfekt. So ist es halt mal. Das kennen alle Gastronomen."
Auch das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg fand die Aktion nicht so witzig. Die Behörde kündigte an, den Fall bei der Polizei anzeigen zu wollen und warnte vor dem Fake-Kontrolleur.