Online-Shop bietet Löwen und Tiger zum Verkauf an

Berlin - Wer bietet wilde Tiere in einem Online-Shop an? Diese Frage stellten sich seit Wochen diverse Menschen in den sozialen Medien. Ist es nur ein Prank von Jan Böhmermann (42) oder Joko (39) & Klaas (44) oder steckt doch mehr dahinter?

Ziel von AAP ist es, eine Liste ins Leben zu rufen, wo geklärt ist, welche Tiere gekauft werden dürfen.
Ziel von AAP ist es, eine Liste ins Leben zu rufen, wo geklärt ist, welche Tiere gekauft werden dürfen.  © Oliver Weinhold

"Nur 5000 Euro für einen kuscheligen Löwen" oder doch "800 Euro für einen Polarfuchs"? Wer möchte nicht auch ein wildes Tier daheim halten?

Was für viele surreal klingen mag, ist vor allem in Deutschland immer noch traurige Realität. Nicht zuletzt der Fall des frei laufenden Löwen in Berlin, der sich zwar zum Glück als Fehlalarm entpuppte, zeigte, dass man solche Tier nicht zu Hause halten sollte.

Genau darauf möchte die Tierschutzorganisation AAP (Animal Advocacy and Protection) aufmerksam machen.

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Sie will die Politik in Deutschland dahingehend aufwecken, eine Liste anzufertigen, wo klar und deutlich geregelt wird, welche Tiere als "Haustiere" gehalten werden dürfen und welche nicht.

Die Zahlen sind beängstigend

Die Tierschutzorganisation AAP will auf die Missstände aufmerksam machen.
Die Tierschutzorganisation AAP will auf die Missstände aufmerksam machen.  © Oliver Weinhold

Obwohl mehr als 81 Prozent der Deutschen die Haltung von wilden Tieren ablehnen, gibt es immer wieder Einzelfälle. Nach wie vor sind wilde Tiere wie Löwen, Tiger oder Polarfüchse frei im Netz erhältlich. Deutschland ist der europaweit größte Umschlagplatz solcher Geschäfte.

Anders als in vielen europäischen Ländern gibt es hier kein grundlegendes Gesetz, das den Kauf bzw. den Verkauf von wilden Tieren regelt.

"Die Wyld-Kampagne hat die Öffentlichkeit aufgerüttelt, die Absurdität der Haltung exotischer Tiere als Haustiere aufgezeigt und für die politische Kampagne mit der Forderung nach einer Positivliste mobilisiert", schreibt AAP auf ihrer Seite.

In Spanien und den Niederlanden gibt es bereits Auffangstationen für gefährdete Tiere. Auch in Deutschland sollen solche entstehen.

Titelfoto: Oliver Weinhold

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