"Rave the Planet": Regen sorgt für weniger Besucher, aber nicht weniger Stimmung

Von Marion van der Kraats, Manuel Genolet und Annette Riedl

Berlin - Bunte Regencapes und -schirme, knallgelbe Sonnenblumen, laute Beats - und ausgelassene Laune. Dunkle Wolken und Schauer halten Techno-Fans nicht auf. Zehntausende Menschen aller Generationen feiern nach Veranstalterangaben in Berlin bei der vierten Ausgabe der Party-Demo "Rave The Planet" mit Loveparade-Gründer Dr. Motte.

Die Feiernden ließen sich vom Nieselregen nicht abhalten.  © Annette Riedl/dpa

Unter dem Motto "The Future is now" (Die Zukunft ist jetzt) beteiligten sich laut Veranstalter rund 290 Künstler an dem Techno-Spektakel auf der Straße des 17. Juni zwischen dem Brandenburger Tor und Siegessäule. 35 Wagen - sogenannte Floats - fuhren um die Siegessäule herum und dann zurück zum Wahrzeichen am Pariser Platz.

Zu der Party-Demo erwarteten die Veranstalter um Loveparade-Gründer Dr. Motte im Vorfeld wie im Vorjahr rund 300.000 Menschen. Das regnerische Wetter dämpfte die Erwartungen.

Und so war in den ersten Stunden auf der Strecke im Tiergarten zunächst noch relativ viel Platz. Das Techno-Spektakel geht jedoch bis in den späten Abend.

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Die Veranstalter zeigten sich am Nachmittag zufrieden: Aufgrund des Wetters seien erwartungsgemäß weniger Menschen gekommen, sagte der Geschäftsführer von "Rave The Planet", Timm Zeiss. Eine sechsstellige Besucherzahl sei gleichwohl erreicht.

Die Polizei begleitete die Parade nach eigenen Angaben mit etwa 1000 Beamten, darunter auch Polizisten aus Nordrhein-Westfalen. Am Nachmittag bezeichnete ein Polizeisprecher die Stimmung als friedlich und "absolut unauffällig".

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Bunte Outfits erinnern an die Techno-Kultur der 1990er Jahre.  © Annette Riedl/dpa

"Rave the Planet" in Berlin: Veranstalter wollen weniger Müll als in Vorjahren

"Rave the Planet" versteht sich als Demonstration für Liebe und Toleranz.  © Annette Riedl/dpa

Laut Veranstalter sollten etwa 600 Sicherheitsleute und bis zu 300 Helfer eines Sanitätsdienstes vor Ort sein. Es gilt ein Verbot für Glasflaschen und Pyrotechnik. Nationalflaggen sind wie schon im Vorjahr unerwünscht.

Die Party-Demo will für Frieden, Liebe und für den Schutz der elektronischen Tanzmusikkultur einstehen. "Unsere Kultur ist nicht nur laut, sie ist auch nachhaltig, inklusiv und verbindend", sagte Dr. Motte, der mit bürgerlichem Namen Matthias Roeingh heißt, im Vorfeld.

Wie die legendären Berliner Techno-Paraden in den 1990er Jahren war der Umzug als Demonstration angemeldet. Das hat für die Veranstalter große Vorteile gegenüber einer reinen Party-Parade. Die Berliner Technokultur zählt mittlerweile zum immateriellen Kulturerbe in Deutschland.

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Auch Umweltschutz und Müllvermeidung sind Anliegen, wie die Veranstalter sagten. Am Sonntag ist erneut eine Reinigungsaktion im Tiergarten mit Freiwilligen geplant.

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