Frust-Zaun am "Görli": Erstes Stahltor mit Drehkreuz steht
Von Andreas Rabenstein
Berlin - Der Bau des umstrittenen Zauns und der Eingangstore für den Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg geht voran.
Eines der ersten Tore mit Drehkreuz ist am Mittwoch an einem Eingang an der Ecke Görlitzer Straße und Görlitzer Ufer aufgebaut worden.
An der Wiener Straße begrenzt ein neuer Metallzaun die Gebüsche am Rand des Parks über einige hundert Meter.
Bis zum Ende des Jahres sollen die Bauarbeiten, gegen die es seit Jahren viele Proteste gibt, fertig sein. Zuletzt wurden im Oktober an einem großen Eingang an der Lübbener Straße neue Pfosten für ein Tor gemauert.
Bisher fallen die Arbeiten wenig auf. Der neue Zaun und das Eingangstor sind aus dunklem Metall und deutlich kleiner und unauffälliger als etwa der Zaun und die großen Drehkreuz-Tore am Tempelhofer Feld. An den allermeisten Eingängen ist noch nichts passiert.
16 Stahltore und acht große Drehkreuze: Görlitzer Park wird zum "Hochsicherheitstrakt"
Künftig soll der Park nach den Plänen des Senats nachts verschlossen werden, um den ausufernden Drogenhandel und andere Kriminalität auf dem großen Gelände einzudämmen. Die geplanten Schließzeiten sind im Winter zwischen 22 und 6Uhr, im Sommer erst ab 23 Uhr.
Laut der Ausschreibung sind 16 Tore aus Stahl geplant, dazu acht große Drehkreuze in "vandalismussicherer Ausführung".
Außerdem sollen 300 Meter Zäune ergänzt werden: Sie schließen Lücken der schon auf zwei Kilometer stehenden Mauern und Zäune.
Manche Anwohner, linke Initiativen und die Grünen im Bezirk sind gegen die Schließung, weil sie eine weitere Verdrängung der Drogenkriminalität in die umliegenden Wohnquartiere befürchten.
Titelfoto: Andrea Rabenstein/dpa

