Löwen-Suche in "heißer Phase"! Verdächtiger Tierkot wird untersucht, 200 Kräfte im Einsatz

Berlin - In Berlin tigert ein Löwe rum! Die Polizei warnte die Bewohner aus dem Süden der Hauptstadt sowie aus einigen umliegenden Gemeinden am Donnerstag, man solle Häuser und Wohnungen nicht verlassen. Am Abend wurde das Tier wieder gesichtet.

Südlich von Berlin soll eine entlaufene Löwin unterwegs sein. Die Polizei sucht das Wildtier.
Südlich von Berlin soll eine entlaufene Löwin unterwegs sein. Die Polizei sucht das Wildtier.  © Sven Käuler/TNN/dpa, Fabian Sommer/dpa, Screenshot/Twitter/lqzze1 (Bildmontage)

Am frühen Abend erhielt die Polizei Hinweise, dass sich die Raubkatze im Bereich Waldfriedhof in Zehlendorf aufhalten könnte.

Per Twitter informierten die Einsatzkräfte, dass die Gegend abgesucht wurde, es sich aber keine Hinweise oder Spuren zu der Löwin finden ließen. Wenig später wurde das Tier dann aber vermutlich doch gesehen!

Man sei in einer "heißen Phase". Wie die Polizei am Abend gegenüber TAG24 mitteilte, wurde die Löwin wohl in einem Waldstück in Kleinmachnow gesichtet.

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Aktuell seien 200 Kräfte im Einsatz! Man gehe davon aus, dass die Suche sich noch mehrere Stunden ziehen werde - womöglich über die gesamte Nacht.

Indes wurde auch verdächtiger Tierkot gefunden, der nun in einem Labor gründlich untersucht werden solle. Gegen 21.30 Uhr konnte man aber noch nicht ganz sicher sagen, ob es sich dabei um den Stuhl der Löwin handelt.

Die aufsehenerregende Situation hatte in der Nacht zu Donnerstag begonnen: Ein Zeuge soll die Raubkatze gegen 0 Uhr erstmals am Richard-Strauss-Weg in Kleinmachnow gesehen und mit dem Handy gefilmt haben. Die Aufnahmen legte er dann der Polizei vor.

Die Behörden benachrichtigten die Bevölkerung im Laufe des Tages per Warn-Apps zu der möglichen Gefahr. Die Menschen wurden darum gebeten, das betroffene Gebiet weiträumig zu umfahren und sich über die Medien über den aktuellen Stand zu informieren.

Streifenwagen, Hubschrauber, Panzerfahrzeug: Polizei mit groß angelegter Suche nach Raubkatze

Bei der Suche nach der Löwin ist sogar ein Panzerfahrzeug des Spezialeinsatzkommandos im Einsatz.
Bei der Suche nach der Löwin ist sogar ein Panzerfahrzeug des Spezialeinsatzkommandos im Einsatz.  © Julian Stähle

Haus- und Nutztiere sollten demnach nicht ins Freie gelassen werden. Bewohner wurden zunächst angehalten, ihre Wohnung nicht zu verlassen und den Durchsagen der Einsatzkräfte zu folgen. Von Waldspaziergängen sei abzusehen, hieß es weiter.

Eine Warnung wurde auch an Anwohner im Süden Berlins ausgesprochen. Betroffen sind die Ortsteile Zehlendorf, Steglitz, Marienfelde, Buckow und Rudow.

Ein Sprecher der Feuerwehr in Potsdam erklärte am Nachmittag, für die brandenburgische Landeshauptstadt bestehe aktuell keine Gefahr.

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Die Polizei ist seit den Nachtstunden mit mehr als 30 Streifenwagen aktiv und sucht nach der Raubkatze. Es sollen Jäger mit Betäubungsgewehren, Tierärzte und auch zwei Hubschrauber im Einsatz sein.

Zusätzlich werden bei der Suche Drohnen verwendet. Mittlerweile unterstützt sogar ein Panzerfahrzeug die Suche.

Raubkatze in Berlin entlaufen: Einsatz dauert noch an

Per Warn-App wurde die Bevölkerung vor dem entlaufenen Tier gewarnt.
Per Warn-App wurde die Bevölkerung vor dem entlaufenen Tier gewarnt.  © Warn-App NINA/dpa

Die Polizei war zeitweise auch in Stahnsdorf südlich von Berlin vor Ort. Nahe der Grenze zu Brandenburg sollte es möglicherweise eine Sichtung des Tiers gegeben haben. In einer Pressekonferenz kurz nach 13 Uhr hieß es jedoch, der Verdacht habe sich nicht bestätigt. Nun konzentriert sich die Suche wieder auf das Gebiet um Kleinmachnow, wo die Löwin zuerst - und vermutlich auch zuletzt - gesehen worden war.

In Kleinmachnow durften Kita-Kinder wegen des entlaufenen Raubtiers am Donnerstag nicht in den Garten. Auch den Händlern am Markt sei empfohlen worden, keine Stände aufzubauen, sagte eine Sprecherin.

Ansonsten soll die Lage in der 20.000-Einwohner-Gemeinde laut Augenzeugenberichten aber relativ entspannt gewesen sein. Auf den Straßen waren die Menschen demnach fast wie gewohnt unterwegs.

Wo die Raubkatze ausgebrochen ist, ist immer noch unklar. Bislang habe sich noch kein Eigentümer gemeldet, hieß es. Es seien Zoos, Tierparks, Zirkusse und Tierschutzeinrichtungen überprüft worden. Insgesamt sind in Brandenburg 23 gehaltene Löwen auch aus Privathaltung angemeldet, wie das Landesumweltamt am Donnerstag auf Anfrage mitteilte.

Einen derartigen Fall habe es bei der Berliner Polizei übrigens noch nie gegeben, wie eine Sprecherin am späten Abend gegenüber TAG24 verriet.

Erstmeldung am 20. Juli um 6.58 Uhr. Zuletzt aktualisiert um 21.35 Uhr.

Titelfoto: Sven Käuler/TNN/dpa, Fabian Sommer/dpa, Screenshot/Twitter/lqzze1 (Bildmontage)

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