Wie lange bleibt das 29-Euro-Ticket in Berlin so günstig?

Berlin - Schon bei der Wiedereinführung umstritten: Verkehrssenatorin Manja Schreiner (46, CDU) gibt derzeit keine Preisgarantie für das Berliner 29-Euro-Ticket ab, das am 1. Juli startet.

Das 29-Euro-Ticket wird in Berlin auf Initiative der SPD wieder eingeführt.
Das 29-Euro-Ticket wird in Berlin auf Initiative der SPD wieder eingeführt.  © Annette Riedl/dpa

"Ich vermag nicht zu sagen, wie lange dieser Kampfpreis von 29 Euro getragen werden kann – das ist schon wirklich ein enormes Zugeständnis auch angesichts unserer Haushaltssituation", sagte Schreiner der Deutschen Presse-Agentur.

Das 29-Euro-Ticket sei "ein nicht verhandelbares Vorhaben" des Koalitionspartners SPD gewesen, das im Koalitionsvertrag festgehalten wurde. "Und ich fühle mich schon daran gebunden, wenn etwas im Vertrag ist, dass man das dann natürlich auch abarbeitet."

Der Vorverkauf für das 29-Euro-Ticket ist am vergangenen Dienstag gestartet. Für das Ticket wurden im laufenden Jahr 150 Millionen Euro im Haushalt eingeplant, für das kommende Jahr 300 Millionen Euro. Das entspricht rund 650.000 Abos.

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Die Fahrkarte ist lediglich in den Berliner Tarifbereichen A und B gültig und soll eine günstigere Alternative zum bundesweiten Deutschlandticket für monatlich 49 Euro darstellen. Der Senat musste zuletzt viel Kritik für das Angebot einstecken.

Verkehrssenatorin Manja Schreiner will eigentlich lieber in Infrastruktur investieren

Verkehrssenatorin Manja Schreiner (46, CDU) kann und will keine Preisgarantie für das 29-Euro-Ticket geben.
Verkehrssenatorin Manja Schreiner (46, CDU) kann und will keine Preisgarantie für das 29-Euro-Ticket geben.  © Joerg Carstensen/dpa

Schreiner machte deutlich, dass ihr Fokus in der aktuellen Haushaltslage eigentlich nicht auf solch kurzfristigen, sogenannten konsumtiven Ausgaben liege. "Ich habe fast ausschließlich Blick für das Investive. Wir dürfen nicht den Fehler machen, nur die kurzfristige Befriedigung jetzt zu erfüllen – denn der Bereich der Infrastruktur fällt uns ja jetzt schon auf die Füße", sagte Schreiner.

"Ich muss ja jetzt schon aufpassen, dass ich keine Brücken irgendwann demnächst sperren muss. Es ist kein Geld da, und gleichzeitig ist der Infrastruktur-Rückstau groß."

Um die Menschen zum Umstieg vom Auto auf den Öffentlichen Personennahverkehr zu überzeugen, brauche es neben einem guten Angebotspreis auch ein gutes Netz sowie Sicherheit und Sauberkeit.

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"Wir müssen daher schon jetzt darauf achten, dass die Sachen, die wir uns vorgenommen haben, etwa die bessere Anbindung der Außenbezirke, nicht unter die Räder kommen", sagte Schreiner.

Titelfoto: Annette Riedl/dpa, Joerg Carstensen/dpa (Bildmontage)

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