Nach Anschlag in Sydney: Hunderte gedenken am Brandenburger Tor
Von Fabian Nitschmann
Berlin - Am Brandenburger Tor in Berlin versammelten sich am Sonntagabend Hunderte Menschen, um gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde Chabad den Beginn des Chanukka-Festes zu feiern und der Opfer des Anschlags zu gedenken.
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin, Rabbiner Yehuda Teichtal, zeigte sich tief erschüttert.
"Wir sind alle entsetzt, alle im Schmerz und sprachlos über das schlimme Ereignis, das in Sydney passiert ist", sagte er. Die Gemeinde dort habe lediglich "Licht über Dunkelheit" bringen wollen.
Mit brüchiger Stimme berichtete Teichtal, dass bei dem Anschlag ein befreundeter Rabbiner getötet worden sei.
Gemeinsam mit Frank-Walter Steinmeier und dessen Frau Elke Büdenbender entzündete Teichtal eine Fackel, mit der die erste Kerze des Chanukka-Leuchters vor dem Brandenburger Tor angezündet wurde.
Das achttägige Lichterfest erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im zweiten Jahrhundert vor Christus. An jedem Abend wird eine weitere Kerze entzündet.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurden traditionell Sufganiot, mit Marmelade gefüllte Krapfen, an die Besucher verteilt – ein Zeichen von Gemeinschaft in schweren Zeiten.
Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa
