Nach Brandanschlag: Strom fließt nach 60 Stunden endlich wieder!

Von Torsten Holtz, Andreas Heimann

Berlin - Der großflächige Stromausfall in Berlin nach einem extremistischen Brandanschlag ist beendet.

Ein Brandanschlag auf zwei Strommasten sorgte für einen Mega-Stromausfall in Berlin.
Ein Brandanschlag auf zwei Strommasten sorgte für einen Mega-Stromausfall in Berlin.  © Britta Pedersen/dpa

Nach rund 60 Stunden sind alle Kunden im Südosten der Hauptstadt wieder versorgt, wie der Netzbetreiber Stromnetz mitteilte. Der Stromausfall war den Angaben zufolge der längste seit mindestens 25 Jahren.

Bei dem letzten großen Blackout 2019 in Köpenick waren mehr als 30.000 Haushalte rund 30 Stunden lang ohne Elektrizität. Diesmal waren seit der Nacht zu Dienstag zunächst rund 50.000 Stromkunden von dem Störfall betroffen.

Ursache für den großflächigen Stromausfall war ein Brandanschlag. Das Feuer zerstörte mehrere dicke Starkstromleitungen am Fuß von zwei Strommasten in Berlin-Johannisthal im Bezirk Treptow-Köpenick. Die Feuerwehr brauchte allein eine Stunde, um den Brand zu löschen.

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Auch Einschränkungen im Nahverkehr sind behoben: Nach Angaben der BVG wurde kurz nach Rückkehr des Stroms der Straßenbahnverkehr wieder aufgenommen. Seit etwa 17 Uhr könnten die Linien M17 und 63 demnach wieder auf der kompletten Strecke unterwegs sein.

Stromnetz laufe noch nicht ganz rund

Die Einsatzkräfte waren zwei Tage lang im Einsatz.
Die Einsatzkräfte waren zwei Tage lang im Einsatz.  © Britta Pedersen/dpa

Angaben eines Stromnetz-Sprechers zufolge werde nun geprüft, welche Ressourcen es für eine vollständige Reparatur brauche. Erst dann könne mitgeteilt werden, wie lange die Arbeiten dauern werden und welche Schadenshöhe entstanden ist.

Derzeit stehe das Netz nicht im vollen Umfang zur Verfügung, für die Berliner sollte es jedoch keine spürbaren Auswirkungen geben. In den vergangenen zwei Tagen sei eine Zwischenlösung errichtet worden: Eine Verbindung zweier Leitungen nahe der durch den Brand beschädigten Strommasten.

Auch Feuerwehr, Polizei und Technisches Hilfswerk sowie der Bezirk Treptow-Köpenick waren im Einsatz.

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Weil das Handynetz durch den fehlenden Strom schwächer und teilweise gar nicht mehr vorhanden war, konnte in Teilen des Berliner Südostens nur eingeschränkt telefoniert werden. Das galt auch für die Notrufnummern 112 und 110. Die Reparaturen an den zerstörten Starkstromkabeln begannen bereits am Dienstag, waren aber zeitaufwendig.

Erstmeldung: 16.53 Uhr, zuletzt aktualisiert: 20.45 Uhr

Titelfoto: Britta Pedersen/dpa

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