Brandanschlag auf Stromnetz: So bewertet Innensenatorin Bekennerschreiben

Von Stefan Kruse

Berlin - Zwei Tage nach dem Brandanschlag auf die Stromversorgung im Berliner Südosten gehen die Ermittler von linksextremen Tätern aus.

Berlins Innensenatorin, Iris Spranger (63, SPD), verurteilte die Tat scharf.
Berlins Innensenatorin, Iris Spranger (63, SPD), verurteilte die Tat scharf.  © Britta Pedersen/dpa

Ein im Internet veröffentlichtes Bekennerschreiben werde als authentisch eingeschätzt, sagte Berlins Innensenatorin, Iris Spranger (63, SPD), im Abgeordnetenhaus.

Es weise Ähnlichkeiten auf mit einem Bekennerschreiben zu einem ähnlichen Brandanschlag im Februar nahe der Tesla-Autofabrik in Brandenburg.

Bei dem Brandanschlag auf zwei Strommasten im Ortsteil Johannisthal waren am frühen Dienstagmorgen Starkstromkabel zerstört worden, die schwer zu reparieren sind.

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Die Folge war der längste Stromausfall in Berlin seit mindestens 25 Jahren. Betroffen waren zeitweise 50.000 Kunden. Momentan sind trotz aller Bemühungen der Stromnetz GmbH noch immer Tausende Menschen ohne Strom.

"Wir gehen vom Täterkreis aus dem linksextremistischen Spektrum aus", sagte die Innensenatorin. "Das heißt also: nicht aus dem Ausland, sondern aus dem Inland." Die Täter seien mit hoher krimineller Energie und sehr professionell vorgegangen.

An Tag drei nach dem Brandanschlag in Köpenick warten immer noch 14.000 Haushalte auf Strom. Teils werden Notstromaggregate zur Überbrückung eingesetzt, wie dieses Bild aus Altglienicke zeigt.
An Tag drei nach dem Brandanschlag in Köpenick warten immer noch 14.000 Haushalte auf Strom. Teils werden Notstromaggregate zur Überbrückung eingesetzt, wie dieses Bild aus Altglienicke zeigt.  © Britta Pedersen/dpa

Spranger verurteilte den Anschlag als menschenverachtend, die Täter hätten den Tod von Menschen als "Kollateralschaden" in Kauf genommen. Im Hinblick auf die Täter werde mit Hochdruck ermittelt.

Titelfoto: Britta Pedersen/dpa (Bildmontage)

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