Neue Silvesterparty mit Zukunft? Wegner hofft auf neue Tradition

Von Stefan Kruse

Berlin - Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (53, CDU) setzt große Hoffnungen auf die neu konzipierte Silvesterfeier am Brandenburger Tor. "Diese neue Silvesterparty könnte eine neue Tradition in Berlin werden", sagt der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

Die Aufbauarbeiten zur Silvesterparty am Brandenburger Tor haben bereits begonnen.  © Britta Pedersen/dpa

"Wir gehen mit einem Konzept von Kulturprojekte Berlin an den Start, das vielleicht besser zu Berlin passt als die Veranstaltung der letzten Jahre. Es wird eine Silvesterparty mit Berliner DJs – und damit mit einem besonderen Berliner Sound, der zu unserer Stadt passt", so Wegner.

"Es war uns wichtig, dass das Feuerwerk am Brandenburger Tor live gezeigt wird – und diese Bilder um die Welt gehen." Das Silvesterfeuerwerk am Brandenburger Tor sei auch immer eine Werbebotschaft für Berlin als Stadt der Freiheit, Toleranz und Weltoffenheit.

Die alljährlich vom ZDF übertragene Silvesterparty an dem Wahrzeichen war vom Veranstalter abgesagt worden, weil der Senat keine Fördermittel mehr lockermachte.

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Stattdessen steigt von 22 Uhr bis 1 Uhr die Party "Yeah26" inklusive Feuerwerk um Mitternacht mit bis zu 25.000 Besuchern, die online kostenlose Tickets buchen konnten.

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Debatte um Böllerverbot: "Sprengstoff gehört in die Hände von Profis"

Kai Wegner (53, CU) hofft mit der Party auf eine neue Tradition.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Parallel zu dieser Sause am Brandenburger Tor ist ganz in der Nähe eine privat organisierte Party auf der Straße des 17. Juni angemeldet. Nach Angaben des Bündnisses "We are Berlin" legen auf mehreren Bühnen und Musik-Trucks zwischen 18 und 6 Uhr mehr als 100 DJs auf. Platz ist für bis zu 16.000 Menschen.

Unabhängig davon wird alle Jahre wieder über den Sinn der privaten Böllerei zum Jahreswechsel diskutiert. Polizei sowie Umwelt- und Tierschützer fordern seit Jahren ein Verbot von privatem Feuerwerk an Silvester. Sie verweisen auf aggressive Jugendliche und junge Männer, die Polizisten und Sanitäter angreifen, auf Verletzungsgefahren besonders für Kinder, auf Feinstaubbelastungen und Umweltverschmutzung.

Grünen-Fraktionschef Werner Graf (45) forderte ein flächendeckendes Böllerverbot und ein vollständiges Verkaufsverbot für Pyrotechnik. "Alles andere ist Augenwischerei", sagte er der dpa. "Sprengstoff gehört in die Hände von Profis und nicht in die von alkoholisierten Rücksichtslosen. Die alljährliche Silvesterböllerei gerät zunehmend außer Kontrolle."

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Grafs Vorschlag: "Zentrale Feuerwerke, Drohnen- und Lasershows könnten für einen sicheren, farbenfrohen und modernen Jahreswechsel sorgen."

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