80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs: Gedenkstunde im Bundestag

Von Ulrich Steinkohl

Berlin - Mit einer Gedenkstunde im Bundestag erinnert Deutschland am Donnerstag offiziell an das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Befreiung von der Hitler-Diktatur vor 80 Jahren.

Welche Lehren ziehen wir aus dem Ende des zweiten Weltkriegs? Diese Frage wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (69) bei einer Gedenkstunde im Bundestag beschäftigen.
Welche Lehren ziehen wir aus dem Ende des zweiten Weltkriegs? Diese Frage wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (69) bei einer Gedenkstunde im Bundestag beschäftigen.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Dabei wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (69) die Hauptrede halten. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (52) will ebenfalls sprechen.

Zu der Veranstaltung sind auch die in Deutschland vertretenen Diplomaten eingeladen, nicht aber die Botschafter von Russland und Belarus.

Steinmeier will sich in seiner Rede nach Angaben des Bundespräsidialamts mit den Lehren aus dem 8. Mai befassen. Er wird demnach auf die Geschichtsmanipulation durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin (72) im Zusammenhang mit dessen Angriffskrieg auf die Ukraine eingehen.

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Ansprechen will er auch den Druck auf die internationale Rechtsordnung nicht zuletzt durch die US-Regierung von Donald Trump (78) und das Erstarken von rechtem Extremismus und Nationalismus in vielen westlichen Demokratien.

Wegen des Ukraine-Krieges sind Vertreter von Russland und Belarus nicht zu dem Gedenken eingeladen, obwohl die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg mit Abstand die meisten Opfer zählte. In den Reihen der Roten Armee kämpften auch viele Ukrainer.

Deutschland verlor beim Zweiten Weltkrieg rund 6,3 Millionen Menschen

Auch in London gab es am Montag eine feierliche Parade.
Auch in London gab es am Montag eine feierliche Parade.  © Andrew Matthews/Pool PA/AP/dpa

Der von Hitler-Deutschland entfesselte Zweite Weltkrieg forderte nach unterschiedlichen Schätzungen weltweit zwischen 50 und über 60 Millionen Todesopfer, die Mehrheit davon Zivilisten.

Besonders schwer traf es die Sowjetunion mit rund 27 Millionen Toten. Deutschland verlor etwa 6,3 Millionen Menschen, darunter viele Soldaten.

Der Krieg endete in Europa mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht, die am 8. Mai 1945 in Kraft trat. Zuvor hatten britische und amerikanische Truppen vom Westen her und sowjetische Soldaten aus dem Osten in verlustreichen Kämpfen weite Teile Deutschlands besetzt.

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Der Sieg über das nationalsozialistische Deutschland wird auch in den Hauptstädten der Siegermächte gefeiert.

Die größte Militärparade findet in Moskau statt – aber erst am morgigen Freitag, weil die Kapitulationsurkunde im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst ein zweites Mal unterzeichnet wurde.

Da war es in Moskau schon nach Mitternacht. In London gab es am Montag bereits eine kleinere Parade.

Titelfoto: Bernd von Jutrczenka/dpa

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