Kein Geld mehr für Parkläufer? "Mehr Müll, mehr Konflikte, weniger Sicherheit"

Berlin - Der schwarz-rote Senat streicht im Haushaltsplan 2026/27 die Mittel für die sogenannten "Parkläufer" in Berliner Grünanlagen komplett. Massive Kritik kommt aus den Bezirken.

Seit 2016 sorgen Parkläufer in Berlins Parks für mehr Sicherheit und Sauberkeit. Gehören sie bald der Vergangenheit an? (Archivbild)
Seit 2016 sorgen Parkläufer in Berlins Parks für mehr Sicherheit und Sauberkeit. Gehören sie bald der Vergangenheit an? (Archivbild)  © Fabian Sommer/dpa

Bislang wurde die Parkbetreuung mit sechs Millionen Euro aus der Umweltverwaltung finanziert. Seit 2016 hatten Parkläufer die Aufgabe, in den städtischen Parks für Sauberkeit zu sorgen, Konflikte zu schlichten und das Sicherheitsgefühl der Besucher zu erhöhen.

Doch die Parkbetreuung ist im Doppelhaushalt 2026/27 nicht mehr vorgesehen.

Dies sei "ein bedauerlicher Rückschritt für die Bezirke", prangerten sechs Bezirksstadträte für Grünflächen am Freitag in einem gemeinsamen Statement an. Die Parkläufer würden "maßgeblich zu Ordnung und Sicherheit in den Grünanlagen" beitragen und "präventiv gegen Vandalismus und Vermüllung" wirken.

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Die Präsenz von Parkläufern als Ansprechpartner vor Ort steigere zudem "das Bewusstsein für den Wert öffentlicher Grünanlagen", hieß es weiter. Ihre Präsenz schaffe Aufmerksamkeit für die Regeln der Parknutzung, fördere Rücksichtnahme und verhindere Eskalationen.

Die Bezirksstadträte bemängeln, dass der Wegfall der Parkläufer von den Bezirken nicht selbst kompensiert werden könne.

Bezirksstadträte fordern Umdenken von Senat

Auf einem Schild weisen die Parkläufer im Görlitzer Park in Kreuzberg auf Sauberkeit und Rücksicht hin. (Archivbild)
Auf einem Schild weisen die Parkläufer im Görlitzer Park in Kreuzberg auf Sauberkeit und Rücksicht hin. (Archivbild)  © Jens Kalaene/dpa

Ihr Fazit: "Die Folgen der Streichung sind absehbar: mehr Müll, mehr Konflikte, weniger Sicherheit und eine spürbar sinkende Aufenthaltsqualität in unseren Grünanlagen."

Unterzeichnet wurde die Erklärung von Annika Gerold (Friedrichshain-Kreuzberg), Filiz Keküllüoğlu (Lichtenberg), Christopher Schriner (Mitte), Urban Aykal (Steglitz-Zehlendorf), Claudia Leistner (Treptow-Köpenick) und Saskia Ellenbeck (Tempelhof-Schöneberg).

Die Politiker appellieren an den Senat und das Abgeordnetenhaus, die Entscheidung zu überdenken.

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Schon jetzt seien die Bezirksämter strukturell unterfinanziert - mit Folgen, die "die Bürger*innen jeden Tag zu spüren bekommen".

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

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