Kommt bald die Magnetbahn zurück nach Berlin?

Von Andreas Heimann, Laura Voigt

Berlin - Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde (58, CDU) sieht durchaus Chancen für eine Magnetschwebebahn in Berlin und viele Vorteile der Technologie.

Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde (58, CDU) wird im Herbst ein Papier vorstellen, wie die Mobilität in Berlin in 2035 aussehen soll.
Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde (58, CDU) wird im Herbst ein Papier vorstellen, wie die Mobilität in Berlin in 2035 aussehen soll.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

"Sie fährt autonom, sie ist leise, sie ist kostengünstiger als die U-Bahn. Und im Bau und im Betrieb ist sie auch kostengünstiger als die Straßenbahn", sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.

"Ich werde im Herbst ein Papier vorstellen, wie für mich die Mobilität in Berlin in 2035 aussehen soll. Ich finde, dass wir offen für jede Technologie sein müssen. Das gilt auch für die Magnetschwebebahn."

Die Idee hatte schon einmal für Diskussionen gesorgt, als CDU-Fraktionschef Dirk Stettner (55) im November 2023 mit dem Vorschlag einer mehrere Kilometer langen Pilotstrecke in der Berliner Innenstadt vorgeprescht war.

Tempo 30 in Berlin abschaffen? Unstimmigkeiten in schwarz-roter Koalition
Berlin Politik Tempo 30 in Berlin abschaffen? Unstimmigkeiten in schwarz-roter Koalition
Berlin autofrei? Linke will die Hauptstadt radikal umkrempeln!
Berlin Politik Berlin autofrei? Linke will die Hauptstadt radikal umkrempeln!

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (52, CDU) schlug Anfang 2024 vor, insbesondere die Berliner Außenbezirke mit der Technologie besser anzubinden.

Verkehrssenatorin Bonde hält ganz verschiedene Strecken für denkbar: "Mir fallen viele Möglichkeiten ein, wo ich eine Magnetschwebebahn sinnvoll bauen kann. Ich könnte mir zunächst einen weiteren Ring zwischen S-Bahn und Landesgrenze vorstellen", sagte sie. "Dann bräuchten wir auch einen Zubringer dorthin", so die Verkehrssenatorin.

Mit der Magnetschwebebahn zum BER düsen?

Bereits 1991 wurde eine Demostrecke der Magnetschwebebahn zwischen dem Potsdamer Platz und der Leipziger Straße errichtet. (Archivfoto)
Bereits 1991 wurde eine Demostrecke der Magnetschwebebahn zwischen dem Potsdamer Platz und der Leipziger Straße errichtet. (Archivfoto)  © Bernd Settnik/dpa-Zentralbild/dpa

"Und mir fällt auch eine Strecke vom ICC zum Flughafen BER ein", so Bonde. Die Idee, den Hauptstadtflughafen im brandenburgischen Schönefeld per Magnetschwebebahn anzubinden, ist ebenfalls schon öffentlich diskutiert worden.

Die Politikerin plädiert nun für eine Strecke ausgehend vom ehemaligen Kongresszentrum ganz im Westen der Stadt. "Da habe ich die Trasse mit der Autobahn und setze da die Träger drauf", sagte sie. "Dann kann ich in der Innenstadt gegebenenfalls schon einchecken oder jedenfalls die Koffer aufgeben."

Aber nicht nur Urlauber auf dem Weg zum Flieger könnten nach Bondes Überzeugung von einer Magnetschwebebahn ins Nachbarbundesland profitieren.

Wegner zieht Bilanz: So wirkt sich die Migrationswende auf Berlin aus
Berlin Politik Wegner zieht Bilanz: So wirkt sich die Migrationswende auf Berlin aus
250 Euro für eine weggeworfene Kippe: Berlin knöpft sich Müllsünder vor
Berlin Politik 250 Euro für eine weggeworfene Kippe: Berlin knöpft sich Müllsünder vor

"Wenn man sich Brandenburg und die Güterverteilzentren anguckt dort, die sind um Berlin herum. Dann brauchen die 40-Tonner nicht mehr reinzufahren nach Berlin", erklärte sie.

Schon im Jahr 1991 entstand eine Teststrecke der Magnetschwebebahn zwischen dem Potsdamer Platz und der Leipziger Straße. Doch 1991 war auch das Jahr des abrupten Endes. Der Potsdamer Platz sollte großflächig bebaut werden. Deshalb wurde die Magnetbahn nach nur gut einem Jahr stillgelegt und abgebaut.

Titelfoto: Bernd Settnik/dpa-Zentralbild/dpa

Mehr zum Thema Berlin Politik: