Von Rentner (84) auf Zebrastreifen tot gerast: Mahnwache für Jungen (†2)
Von Marion van der Kraats, Jens Kalaene
Berlin - Mit einer Mahnwache haben Menschen an einen zweijährigen Jungen erinnert, der nach einem schweren Verkehrsunfall in Lichtenberg gestorben ist.
Alles in Kürze
- Mahnwache für getöteten Jungen (2) in Lichtenberg
- 60 Personen beteiligten sich an der Aktion
- Fußgängerverband fordert Tempo 30 an Zebrastreifen
- 84-jähriger Fahrer erfasste Kinderwagen mit überhöhter Geschwindigkeit
- Junge starb im Krankenhaus, Mutter verletzt

Rund 60 Personen beteiligten sich nach Polizeiangaben an der Aktion an dem Zebrastreifen, wo ein Auto das Kind erfasst hatte. Polizisten stoppten demnach den Verkehr, damit die Menschen ungestört eine Schweigeminute abhalten konnten.
Organisiert hatte die Mahnwache der Fußgängerverband "Fuss e.V.". Die Organisation setzt sich dafür ein, an mindestens 90 Zebrastreifen in der Stadt Tempo 30 anzuordnen.
Dazu gehört auch der Zebrastreifen an der Einbecker Straße in Lichtenberg, wo das Kind verunglückte. Die Straßenverkehrsordnung ermögliche seit November 2024 Tempo 30 an allen Zebrastreifen, erklärte Vorstand Roland Stimpel.
Der Junge war am Montag mit seiner Mutter auf dem Fußgängerüberweg von einem Auto erfasst worden. Ein 84 Jahre alte Fahrer war nach Zeugenangaben mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit über den Zebrastreifen gerast und hatte dabei den Zweijährigen im Kinderwagen und seine Mutter verletzt. Die Polizei ermittelt gegen ihn.
Der Junge starb später im Krankenhaus. Es ist das erste Kind, das laut Polizei in diesem Jahr bei einem Verkehrsunfall in Berlin ums Leben kam.
Titelfoto: Jens Kalaene/dpa