Berliner Wohnungsnot macht Druck auf Brandenburg: Mieten steigen im Umland
Potsdam - Das Land Brandenburg hat seine Wohnungsbautätigkeit deutlich gesteigert und liegt bundesweit auf Platz drei, doch von Entspannung auf dem Wohnungsmarkt kann keine Rede sein.
Der neue Wohnungsmarktbeobachtungsbericht 2025 des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung zeichnet ein widersprüchliches Bild.
Zwar wurden seit 2013 in Brandenburg mehr als 100.000 neue Wohnungen gebaut – ein deutliches Plus. Gleichzeitig spitzt sich die Lage zu, denn der Druck vom Berliner Wohnungsmarkt ist längst im Umland angekommen.
Immer mehr Menschen ziehen aus der Hauptstadt nach Brandenburg. Seit 2013 wuchs die Bevölkerung um 124.000 Menschen.
Das hohe Geburtendefizit wurde durch starke Zuzüge aus Berlin und dem Ausland mehr als ausgeglichen – mit spürbaren Folgen vor allem in Berlin-nahen Regionen.
Fazit: Je näher an Berlin, desto höher werden die Preise
Noch ist Wohnen in Brandenburg vergleichsweise günstig: Die durchschnittliche Nettokaltmiete lag 2022 bei 6,21 Euro pro Quadratmeter. Doch auch hier gilt: Je näher an Berlin, desto höher die Preise.
Fachleute warnen, dass die Mieten weiter steigen könnten, wenn der Zuzug anhält.
Trotzdem zeigen sich viele Menschen bislang zufrieden. 95,5 Prozent der 2024 befragten Haushalte bewerten ihre Wohnsituation positiv.
Ob das so bleibt, ist offen.
Die Zukunft des Wohnungsmarktes wird zukünftig von zwei Faktoren geprägt: dem demografischen Wandel mit mehr Sterbefällen als Geburten – und dem anhaltenden Zuzug aus Berlin.
Klar ist: Brandenburg bleibt begehrt. Ohne gezielten Neubau und eine starke soziale Wohnraumförderung könnte sich der Markt jedoch schnell zuspitzen.
Titelfoto: Patrick Pleul/dpa

