Brutale Szenen in Geflügelschlachthof: Tierschützer erheben schwere Vorwürfe

Seddiner See - Werden in einem Brandenburger Geflügelschlachthof regelmäßig Tiere aufs Schwerste misshandelt und gequält? Das zumindest sollen heimlich erstellte Videoaufnahmen belegen, die nun öffentlich gemacht wurden.

Mitarbeiter sollen Enten und Gänse geschlagen und gewürgt haben.  © ANINOVA e.V.

"Die Bilder zeigen ein Ausmaß an Gewalt, das sprachlos macht", erklärte Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Tierschutzvereins Aninova. "Dass ein Unternehmen, das mit Tierwohl wirbt, solche Zustände zulässt, ist inakzeptabel."

Es sind Videos, die verstören: Zu sehen sind Mitarbeiter, die Tiere grob am Hals packen, mit den Fäusten schlagen oder sie aus den Transportboxen reißen.

Teilweise sollen Gänse minutenlang kopfüber hängen, während die Förderbänder stillstehen – was laut Aninova zu massivem Stress und Leid bei den Tieren führt. Besonders schockierend ist eine Szene, in der ein Arbeiter offenbar aus Spaß lebenden Tieren Federn ausreißt.

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Die Videos entstanden den Angaben nach zwischen dem 8. November und 5. Dezember 2025 in einem Geflügelschlachthof in Seddiner See (Landkreis Potsdam-Mittelmark). Dokumentiert werden darin rund 100 einzelne Übergriffe.

Diese ereigneten sich laut Aninova an unterschiedlichen Tagen zu unterschiedlichen Zeiten und durch verschiedene Mitarbeiter - und würden dadurch "ein tief verankertes Fehlverhalten innerhalb des Betriebs" nahelegen, wie die Tierschützer erklärten.

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In einem Video macht Aninova auf die mutmaßlichen Verstöße aufmerksam

Verein sieht klare Hinweise auf Tierquälerei

Die Tiere sollen unnötigem Stress und Leid ausgesetzt sein.  © ANINOVA e.V.

Betreiber des Hofes ist demnach die Lorenz Marken Geflügel GmbH & Co. KG, deren Produkte bundesweit unter der Marke "Dithmarscher-Geflügel" in großen Supermarktketten wie Rewe, Edeka, Kaufland, Metro und Globus verkauft werden.

Dabei wirbt das Unternehmen mit hohen Tierschutzstandards und Freilandhaltung.

Aninova hat das Veterinäramt Potsdam-Mittelmark, das Brandenburger Landwirtschaftsministerium sowie die Staatsanwaltschaft Potsdam informiert und Strafanzeige gestellt.

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Der Verein sieht den Tatbestand der Tierquälerei als erfüllt an. Grundsätzlich plädieren die Tierschützer dafür, dass noch mehr Menschen zu pflanzlichen Alternativen zu Weihnachtsgans und Co. greifen.

TAG24 hat den Betreiber Lorenz Marken Geflügel GmbH & Co. KG um eine Stellungnahme gebeten. Eine Antwort steht bislang noch aus.

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