Drogenlabor in Nauen: Tatverdächtige in U-Haft, Katastrophenschutz rückt an

Von Fabian Nitschmann

Nauen (Havelland) - Im Fall des von Ermittlern entdeckten Drogenlabors in Brandenburg sind die beiden Tatverdächtigen inzwischen in Untersuchungshaft.

Die Einsatzkräfte müssen vor dem Abtransport erst überprüfen, um welche Chemikalien es sich handelt.
Die Einsatzkräfte müssen vor dem Abtransport erst überprüfen, um welche Chemikalien es sich handelt.  © Julian Stähle

Der Haftbefehl wurde am späten Donnerstagabend erlassen, wie ein Sprecher des Zollfahndungsamtes Berlin-Brandenburg der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Den 41 und 50 Jahre alten Männern wird "gemeinschaftliches bandenmäßiges unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge" vorgeworfen.

Das Mindeststrafmaß für dieses Delikt liegt laut Staatsanwaltschaft bei fünf Jahren Freiheitsstrafe.

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Um 8 Uhr sollten am Freitag die Aufräumarbeiten in dem Drogenlabor in Nauen fortgesetzt werden.

Aufgrund der Mengen an Drogen, Chemikalien und Müll geht der Sprecher des Zollfahndungsamtes nicht davon aus, dass an einem Tag alles erledigt werden kann.

Einsatzleitung geht nicht davon aus, dass Tatverdächtige das Labor allein betrieben haben

Auch THW und selbst der Katastrophenschutz packen bei den Aufräumarbeiten mit an.
Auch THW und selbst der Katastrophenschutz packen bei den Aufräumarbeiten mit an.  © Julian Stähle

"Wir können nicht einfach alles wegräumen. Wir müssen immer erst mal wissen, was wir da vor uns haben", sagte er. Der Katastrophenschutz helfe trotz des Feiertags mit 40 Kräften.

Das Drogenlabor wurde am Mittwoch in einer angemieteten Lagerhalle entdeckt und während eines mehrstündigen Großeinsatzes von Polizei und Zollfahndungsamt durchsucht.

Dabei stießen die Ermittler auf rund 100 Kilogramm fertig hergestellter Drogen und tonnenweise andere Chemikalien. Zudem wurden mehr als 200.000 Euro in bar sichergestellt.

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Die Einsatzleitung geht nicht davon aus, dass die beiden Tatverdächtigen allein ein solches Labor betreiben konnten.

Die Dimension des Funds sei enorm: "Ich mache die Arbeit seit über 30 Jahren", sagte Einsatzleiter Henner Grot. "Ich habe so ein Labor noch nie gehabt."

Titelfoto: Julian Stähle

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