Von Alina Grünky
Potsdam - Brandenburgs Innenminister René Wilke (41) ist in die SPD eingetreten. Das teilten die Partei und die Landtagsfraktion mit. Der ehemalige Linke-Politiker war zuletzt parteilos, er gilt als denkbarer Nachfolgekandidat von Ministerpräsident Dietmar Woidke (64, SPD).
Der 41-Jährige ist erst seit diesem Jahr als Minister im Amt.
Wilke, früher Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder), war im Mai Innenminister in Brandenburg geworden. Er folgte auf die SPD-Politikerin Katrin Lange (53), die nach Kritik im Zusammenhang mit der Entlassung des Verfassungsschutzchefs als Innenministerin zurückgetreten war.
Wilke war 24 Jahre lang Mitglied der Linken, im vergangenen Jahr trat er aus Unmut aus der Partei aus und gab inhaltliche Differenzen mit der bundespolitischen Ausrichtung der Linken als Grund an.
SPD-Landtagsfraktionschef Björn Lüttmann (49) sagte, die Fraktion habe am Morgen in ihrer Sitzung erfreut auf Wilkes Entscheidung reagiert.
Zu der Frage, ob mit dem Eintritt Wilkes in die SPD das Rennen um die Nachfolge von Ministerpräsident Dietmar Woidke eröffnet sei, sagte der SPD-Fraktionschef: "Wir haben ja jetzt, glaube ich, vier Jahre vor den nächsten Landtagswahlen, deswegen gibt es noch keine Eröffnung dieses Rennens."
Woidke hatte bisher stets erklärt, er wolle bis zum Ende der Wahlperiode im Amt bleiben. Allerdings ist die SPD/BSW-Koalition in Brandenburg derzeit wegen einer Krise in der BSW-Landtagsfraktion ins Wanken geraten.