Vogelgrippe in Brandenburg weitet sich aus: 10.000 Pekingenten droht der Tod
Von Monika Wendel, Andreas Heimann und Wilhelm Pitschke
Potsdam/Letschin - Die Vogelgrippe in Brandenburg breitet sich weiter aus. Einen neuen Fall gibt es in einem Geflügelbetrieb im Landkreis Märkisch-Oderland.
Dabei ist ein Bestand mit rund 10.000 Pekingenten in Sietzing, einem Ortsteil der Gemeinde Letschin, betroffen, wie eine Sprecherin der Kreisverwaltung der Deutschen Presse-Agentur sagte. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) habe den Nachweis auf das Virus erbracht.
Wann die 10.000 Pekingenten getötet werden, war noch unklar. "Ich nehme an, morgen", sagte die Sprecherin.
In dem Landkreis mussten wegen des Ausbruchs der Tierseuche in diesem Herbst bereits mehr als 130.000 Gänse und Enten in Geflügelbetrieben getötet werden.
In Brandenburg wurde die Vogelgrippe damit in mittlerweile elf Fällen bei gehaltenen Vögeln nachgewiesen. Brandenburg ist eines der Bundesländer, die bundesweit am stärksten von der Geflügelpest betroffen sind.
Bereits am Samstag hatte das Landwirtschaftsministerium in Potsdam über drei weitere Vogelgrippefälle in Brandenburger Geflügelhaltungen informiert.
Dabei ging es um einen Gänsebestand mit etwa 950 Tieren im Landkreis Uckermark sowie zwei Kleinsthaltungen in den Landkreisen Oder-Spree und Spree-Neiße.
Immer wieder neue Vogelgrippe-Fälle
In dem Gänsebetrieb waren mehrere Tiere tot aufgefunden worden. Der Bestand wurde anschließend gesperrt und untersucht. Später wurden die Tiere getötet und eine Schutzzone um den Ausbruchsbestand eingerichtet.
Bei den zwei Hobbyhaltungen - mit rund einem Dutzend Hühnern im Landkreis Spree-Neiße sowie mit 20 Hühnern und fünf Gänsen im Landkreis Oder-Spree - waren ebenfalls Tiere gestorben.
Die Besitzer informierten daraufhin das Veterinäramt. "Da es sich hierbei um Kleinsthaltungen handelt, wird von den Landkreisen aufgrund der Risikobewertung von der Einrichtung von Sperrzonen aktuell abgesehen", hieß es vom Landwirtschaftsministerium.
In allen Fällen hatte das Landeslabor Berlin-Brandenburg das Influenzavirus vom Subtyp H5N1 festgestellt, das dann vom nationalen Referenzlabor, dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), bestätigt wurde.
Im Linumer Teichland (Kreis Ostprignitz-Ruppin) wurden bislang mehr als 2200 tote Kraniche eingesammelt und beseitigt. Die Zahl wird bis Ende der Woche voraussichtlich auf 2500 steigen. Der Kranichzug ebbt aber ab.
Titelfoto: Christophe Gateau/dpa

