Können Katzen wirklich schwitzen? Die Antwort überrascht!
Katzen haben Schweißdrüsen, doch sie nutzen sie ganz anders als Menschen. Schwitzen gehört bei ihnen nicht zur klassischen Temperaturregulation. Trotzdem haben sie clevere Wege entwickelt, sich bei Hitze abzukühlen. Erfahre hier, ob und wo Katzen schwitzen und wie du ihnen bei Sommerhitze helfen kannst.
Weitere interessante Fakten rund um Katzen findest Du im Katzenratgeber.
Haben Katzen Schweißdrüsen?

Ja, Katzen haben tatsächlich Schweißdrüsen - allerdings nicht am ganzen Körper, sondern nur an bestimmten Stellen. Zu finden sind sie:
- an den Lippen
- im Bereich der Zitzen
- am After
- am Kinnwinkel
- und vor allem an den Zeh- und Sohlenballen
Während diese Drüsen bei Menschen zur Abkühlung dienen, erfüllen sie bei Katzen vor allem einen anderen Zweck: Sie sind Teil der natürlichen Hautbarriere und spielen eine wichtige Rolle bei der Reviermarkierung. Der austretende Schweiß enthält Duftstoffe, die Katzen über ihre Pfoten beim Kratzen, Laufen oder Reiben an Gegenständen verteilen.
Wusstest Du? Manche Katzenbesitzer berichten von stinkenden Pfoten, besonders bei Stress - das liegt am Schweiß!
Schwitzen Katzen über die Pfoten?
Ja, wenn Katzen schwitzen, dann vor allem an den Pfotenballen. Besonders in stressigen Situationen, etwa beim Tierarzt oder bei großer Hitze, kannst du feuchte Abdrücke auf glatten Oberflächen bemerken.
Diese Schweißproduktion hat aber nur einen geringen Einfluss auf die Temperaturregulation. Stattdessen dient sie dem Duftmarkieren des Territoriums. Katzen haben also eine Art „Pfoten-Fingerabdruck“ - jede Mieze duftet ein bisschen anders.
Katzen können ihre Körpertemperatur also nicht durch das Schwitzen senken, verschaffen sich jedoch mit anderen Methoden Abkühlung.
Wie regulieren Katzen ihre Körpertemperatur?
Anders als Menschen oder Hunde nutzen Katzen nicht das Schwitzen zur Kühlung. Stattdessen greifen sie auf verschiedene Strategien zurück:
Hecheln (nur selten)
- In sehr heißen Situationen oder bei Stress kann eine Katze leicht hecheln, ähnlich wie ein Hund.
- Durch die Atmung verdunstet der Speichel und verschafft der Katze Abkühlung. Über das Hecheln "schwitzen" Hunde hauptsächlich. Allerdings ist das kein primärer Kühlmechanismus der Katze - und kann auch ein Warnzeichen für gesundheitliche Probleme wie Herzerkrankungen oder Fieber sein.
Achtung: Verhält sich die Katze jedoch ungewöhnlich, wenn sie z. B. erbricht, lustlos ist, hechelt oder Durchfall hat, kann es sein, dass sie Fieber hat. Die normale Körpertemperatur einer Katze liegt zwischen 38 und 39,5 Grad. Ist sie höher, empfiehlt sich der Besuch beim Tierarzt.
Wärmeabgabe über Haut und Ohren
- Die Haut spielt eine wichtige Rolle bei der Thermoregulation. Auch die Ohren einer Katze werden bei Hitze spürbar wärmer - ein natürlicher Vorgang, da dort viele Blutgefäße verlaufen.
Isolierfunktion des Fells
- Das Fell schützt Katzen vor Hitze und Kälte. Bei warmen Temperaturen hilft der saisonale Fellwechsel: Das Fell wird dünner und manchmal sogar heller. Helle Katzen sind bei Hitze im Vorteil, da dunkles Fell mehr Sonnenstrahlung aufnimmt.
Einspeicheln beim Putzen
- Durch intensive Fellpflege tragen Katzen Speichel auf ihr Fell auf. Die Verdunstung kühlt den Körper. Ein cleverer Trick, der „Einspeicheln“ genannt wird. Warum sich Katzen putzen, kannst Du hier nachlesen.
Rückzug und Ruhe
- Bewegung erhöht die Körpertemperatur. Deshalb ziehen sich Katzen bei Hitze oft in schattige, kühle Ecken zurück und vermeiden unnötige Aktivität.

Wie kann man Katzen bei Hitze helfen?
Auch wenn Katzen recht hitzetolerant sind, kannst du ihnen heiße Tage deutlich angenehmer machen:
- Niemals im Auto lassen: Selbst wenige Minuten im geschlossenen Auto können für Katzen tödlich enden: Hitzschlaggefahr!
- Viel frisches Wasser: Biete Deiner Katze stets ausreichend Wasser an. Viele Miezen trinken lieber aus Trinkbrunnen oder probieren gerne mal Eiswürfel oder einen Mini-Katzenpool. Die Vorteile eines Katzenbrunnens findest Du hier.
- Fellpflege statt Rasur: Vor allem langhaarige Stubentiger profitieren vom täglichen Bürsten. Aber bitte nicht rasieren! Das Fell schützt vor Sonnenstrahlung und Hautschäden. Mehr Infos: Fellwechsel bei Katzen: Das solltest Du beachten.
- Kühlung anbieten: Teste, ob deine Katze ein leicht angefeuchtetes Tuch oder eine Kühlmatte akzeptiert. Wichtig: Immer freiwillig und sanft ausprobieren!
- Rückzugsorte schaffen: Schattige Plätze am Fenster, auf dem gesicherten Balkon oder in ruhigen Ecken der Wohnung sind ideal. Die meisten Katzen möchten bei Hitze nicht gestreichelt werden. Respektiere ihre Ruhebedürfnisse. Lies auch: So machst du deinen Balkon katzensicher.
FAQ: Katzen schwitzen
Können Katzen schwitzen wie Menschen?
Nein. Katzen haben zwar Schweißdrüsen, aber nur an bestimmten Stellen. Schwitzen zur Kühlung ist bei ihnen kaum ausgeprägt.
Warum schwitzen Katzen an den Pfoten?
Die Schweißdrüsen an den Pfoten schützen Katzen nicht vor Überhitzung, sondern dienen zur Markierung des Reviers. Um Gegenstände, Möbel oder Ähnliches zu markieren, reiben Katzen ihre Pfoten daran und verteilen die abgesonderten Duftstoffe.
Wie regulieren Katzen ihre Temperatur?
Durch Haut, Ohren, Fellpflege (Einspeicheln) und Rückzug in den Schatten.
Was hilft Katzen bei Hitze?
Frisches Wasser, schattige Rückzugsorte, tägliche Fellpflege und bei Bedarf eine Kühlmatte.
Katzen schwitzen - aber nur über wenige Körperstellen wie die Pfoten. Sie kühlen sich durch Ruhe, Fellpflege und Rückzug. Als Halter kannst Du mit Wasser, Schatten und sanfter Unterstützung helfen.
Titelfoto: Unsplash / Ludemeula Fernandes