Von Andreas Hummel
Chemnitz - Mit einer großen Show ist Chemnitz im Januar ins Kulturhauptstadtjahr gestartet, nun neigt sich die erste Halbzeit dem Ende. Hat der Funke gezündet?
Als Kulturhauptstadt Europas will Chemnitz Ungesehenes sichtbar machen und hat mit seinem Programm Neugier geweckt - auch international.
Zwar läuft seit der Eröffnung im Januar nicht alles glatt, doch Besuchergruppen sind im Stadtbild allgegenwärtig und die Museen vermelden deutlich steigende Besucherzahlen. Vereinzelt standen Interessierte sogar Schlange, um eingelassen zu werden.
"Die Eröffnung mit 80.000 Besuchenden war eine tolle Initialzündung", konstatiert Kulturhauptstadt-Geschäftsführerin Andrea Pier. "Was wir alle gemeinsam erleben ist, dass das Programm wirklich wirkt." Das zeigten viele positive Rückmeldungen. "Viele sind total erstaunt und positiv überrascht von der Stadt."
Die Gäste kämen aus dem ganzen Bundesgebiet, aber auch aus dem Ausland. Und in den anstehenden Sommermonaten mit etlichen Festivals sei mit weiter wachsendem Zustrom zu rechnen.
Besucherzahlen deutlich gestiegen
Den positiven Eindruck bestätigt die Generaldirektorin der Kunstsammlungen, Florence Thurmes (44). Die Besucherzahlen seien deutlich gestiegen.
Im Museum Gunzenhauser hätten sie sich mit Eröffnung der Ausstellung "European Realities" innerhalb eines Monats auf mehr als 9000 verdreifacht, das Haus am Theaterplatz verzeichne seit Jahresbeginn eine Verdopplung der Besucherzahl. Darunter seien deutlich mehr internationale Gäste, etwa aus Österreich, Italien, Frankreich und den USA.
"Das Interesse der nationalen und internationalen Gäste ist groß", berichtet auch der Tourismusverband für Chemnitz und die Region Zwickau. Täglich gingen etwa 400 Anfragen bei der Tourist-Info der Stadt ein.
Das wirke sich auch auf die Buchungszahlen aus. Die Hotels im Zentrum seien an einigen Wochenenden ganz ausgebucht, die Buchungen für Stadtführungen hätten sich bis Ende April verdreifacht.
Hinzu kommt, dass etliche Organisationen die Stadt für Tagungen und Kongresse auserkoren haben, wie jüngst der Deutsche Museumsbund und die Sportministerkonferenz oder Anfang Juni der Deutsche Bühnenverein.