Mega-Streik in Chemnitz: Im Hauptbahnhof geht nichts mehr!

Chemnitz - Nichts geht mehr am Montag im Nahverkehr in Chemnitz! Nicht nur die CVAG ist betroffen, auch im Chemnitzer Hauptbahnhof herrscht gähnende Leere.

Nix los an der Zentralhaltestelle in Chemnitz: Wegen des CVAG-Streiks ist der Bus- und Straßenbahnverkehr nahezu eingestellt.
Nix los an der Zentralhaltestelle in Chemnitz: Wegen des CVAG-Streiks ist der Bus- und Straßenbahnverkehr nahezu eingestellt.  © Maik Börner

Zum Mega-Streik hatte die Gewerkschaft ver.di aufgerufen. Bei der CVAG begann Arbeitsniederlegung die bereits am Sonntagabend.

Am heutigen Montagmorgen versammelten sich einige CVAG-Mitarbeiter vor dem Busbetriebshof in der Werner-Seelenbinder-Straße. Auch "Fridays for Future"-Anhänger gesellten sich dazu, unterstützen die ver.di-Forderungen.

Doch nicht nur die CVAG ist betroffen, auch der komplette Zugverkehr der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) steht derzeit still. "Es fährt aktuell nichts", so ein MRB-Pressesprecher gegenüber TAG24.

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Dabei ist die MRB eigentlich gar nicht direkt am Streik beteiligt. "Da allerdings die Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn (DB) streiken, können wir auch nicht fahren", erklärt der MRB-Sprecher.

Ein Schienenersatzverkehr kann nicht eingerichtet werden. So viele Busse würde es derzeit nicht geben, heißt es.

Der Mega-Streik war bereits seit vielen Tagen angekündigt. Auch die MRB verwies bereits auf erhebliche Einschränkungen. Demzufolge war der Chemnitzer Hauptbahnhof am Montagvormittag auch komplett leer. Lediglich einige Citybahnen ließen sich blicken.

Auch die Züge der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) stehen still.
Auch die Züge der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) stehen still.  © Maik Börner
Die DB-Information ist geschlossen, kein Zug rollt mehr: Im Chemnitzer Hauptbahnhof herrscht gähnende Leere.
Die DB-Information ist geschlossen, kein Zug rollt mehr: Im Chemnitzer Hauptbahnhof herrscht gähnende Leere.  © Maik Börner
CVAG-Mitarbeiter streikten am Montagmorgen vor dem Busbetriebshof in der Werner-Seelenbinder-Straße. Auch Mitglieder von "Fridays for Future" waren dabei und unterstützen die ver.di-Forderungen.
CVAG-Mitarbeiter streikten am Montagmorgen vor dem Busbetriebshof in der Werner-Seelenbinder-Straße. Auch Mitglieder von "Fridays for Future" waren dabei und unterstützen die ver.di-Forderungen.  © Chempic

Diese CVAG-Linien sind am heutigen Montag vom Streik betroffen

Die Straßenbahnen der CVAG bleiben an diesem Montag im Depot.
Die Straßenbahnen der CVAG bleiben an diesem Montag im Depot.  © Ralph Kunz

Wegen des Streiks stehen die CVAG-Hauptverkehrslinien wie die 21 (Ebersdorf-Chemnitz Center), die 31 (Flemmingstraße-Yorckgebiet) und die 32 (Dresdner Straße-Reichenbrand) sowie die Ringbuslinie still.

Auch auf den Schienen fährt nicht viel. Die CVAG-Straßenbahnen bleiben am heutigen Montag im Depot. Die C-Linien der Citybahnen werden aber bedient, es kann jedoch zu Einschränkungen kommen.

Bei den Bussen sind folgende Linien trotz Streik unterwegs: 23, 26, 39, 42, 43, 46, 49, 56, 63, 69, 79, 89, S91, 96 und die Nachtbuslinien. Die Linien 41, 53 und 73 werden teilweise fahren können.

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Der Streik bei der CVAG soll den gesamten Montag andauern. Auch am Dienstagmorgen kann es noch zu Störungen im Linienbetrieb kommen.

Neben Chemnitz müssen sich die Fahrgäste der Verkehrsbetriebe in Zwickau, Plauen, Dresden und Leipzig auf Behinderungen einstellen, denn auch hier wird gestreikt.

Vor der CVAG-Hauptzentrale baute die Gewerkschaft einen Stand auf .
Vor der CVAG-Hauptzentrale baute die Gewerkschaft einen Stand auf .  © Maik Börner

Bahn richtet Sonderhotline ein

Gute Nachrichten gibt es dagegen aus dem Erzgebirge: Der Regionalverkehr Erzgebirge RVE fährt. "Dementsprechend läuft der Linienverkehr im regulären Betrieb und es treten keine streikbedingten Einschränkungen auf", heißt es auf der Homepage des Unternehmens. Auch die Züge der MRB werden unterwegs sein, es kann aber trotzdem zu Ausfällen kommen, weil Fahrdienstleiter und Stellwerkpersonal der Deutsche Bahn am Ausstand beteiligt sind.

Hintergrund des Mega-Streiks sind Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Außerdem hat sich an diesem Montag die Eisenbahnergewerkschaft EVG dem Streik von ver.di angeschlossen. Die Deutsche Bahn hat für alle vom Streik betroffenen eine Sonderhotline eingerichtet (Telefon: 08000/996633).

Bereits am 3. März hatte ver.di zum Streik im Nahverkehr aufgerufen. Damals beteiligten sich die Chemnitzer CVAG, Zwickau, Plauen, Dresden und Leipzig an dem Ausstand.

Titelfoto: Maik Börner

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