Brutale Messerattacke vor Chemnitzer Spielothek: Opfer verstrickt sich in Widersprüche
Chemnitz - Hatte er seinen Landsmann abgestochen? Afghane Aziz A. (38) steht vor Gericht, weil er einem 42-Jährigen vor einer Chemnitzer Spielothek mit einem Messer lebensgefährliche Verletzungen zugefügt haben soll. Bei der anschließenden Razzia in seiner Wohnung fanden die Ermittler auch noch jede Menge Schmuck.
Alles in Kürze
- Aziz A. steht vor Gericht wegen lebensgefährlicher Messerattacke.
- Opfer und Täter gerieten in Streit um 400 Euro Schulden.
- Polizei fand gestohlenen Schmuck in Aziz' Wohnung.
- Geschädigter verstrickt sich in Widersprüche bei Aussage.
- Prozess wird am 11. Juni fortgesetzt.

Aziz traf sein späteres Opfer am 26. Januar in der Spielothek in der Annaberger Straße. Nach einem heftigen Wortgefecht schlug der Ältere mit einem Fahrradschloss mindestens einmal auf den Angeklagten ein. Bei dem Streit soll es um 400 Euro Schulden gegangen sein, die das Opfer Aziz schuldete.
Plötzlich ging alles ganz schnell: Mit einem Messer stach Aziz laut Anklage auf den Brustkorb seines Landsmannes ein.
Nur durch eine Not-OP konnte der Afghane gerettet werden. Von der Waffe fehlt bis heute jede Spur.

In Aziz Wohnung fand die Polizei gestohlenen Schmuck

Während Aziz beim Prozessauftakt am Donnerstag am Chemnitzer Landgericht schwieg, verstrickte sich der Geschädigte in Widersprüche: Zum einen sagte er aus, dass er den Angeklagten im Vorfeld nicht mit dem Fahrradschloss schlug - Videoaufnahmen widerlegten dies.
Auch gab das Opfer an: "Er hatte das Messer in meinen Bauch gestochen und es gedreht" - dies konnte ein Arzt weder bestätigen noch ausschließen.
Ist der mutmaßliche Messerstecher obendrein ein Hehler? In Aziz' Wohnung fand die Polizei große Menge geklauten Schmuck. Ein Rätsel für die Ermittler: Bisher konnte keines der Schmuckstücke Eigentümern oder Straftaten zugeordnet werden.
Der Prozess wird am 11. Juni fortgesetzt.
Titelfoto: Harry Härtel/Haertelpress