Grab-Pate kümmert sich nach skrupellosem Diebstahl um cleveren Ersatz

Chemnitz - Nach dem skrupellosen Diebstahl einer Buntmetallplatte vom historischen Familiengrab Sitte auf dem Stadtfriedhof Chemnitz meldet sich jetzt der Grab-Pate Stephan Lippmann (62) zu Wort.

Stephan Lippmann (62) hat seit zwölf Jahren die Patenschaft für das historische Familiengrab übernommen.  © Uwe Meinhold

Auf die Patenschaft stieß er eher zufällig: "Ich bin damals dem Steinmetz Till Apfel hier auf dem Friedhof begegnet. Von ihm habe ich erfahren, dass man historische Gräber übernehmen kann." Seit zwölf Jahren pflegt Lippmann die alte Anlage und hat knapp 2000 Euro investiert.

Als Lippmann nach drei Wochen Urlaub im September wieder am Grab stand, traf ihn der Schock: "Ich hatte mich über die seltsame Lücke hinten gewundert und dann gemerkt, dass die da die Platte herausgerissen haben."

Die Polizei ermittelt deshalb aktuell wegen Diebstahls und Störung der Totenruhe.

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Ein Ersatz aus Metall kommt für ihn nicht infrage: "Kupfer können wir ja nicht noch mal dranmachen, das wird dann wieder gemopst."

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Zwischen dem 13. September und 1. November wurde die Grabplatte vom Chemnitzer Stadtfriedhof geklaut.  © Polizei

Stattdessen plant er einen detailgetreuen 3-D-Druck, der dem Original möglichst nahe kommt. Warum er das alles tut? "Weil's kulturhistorisch wertvoll ist - Chemnitz hatte mal eine beeindruckende Größe und Kultur."

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