Weil er ihn beim Randalieren filmte: Chemnitzer sticht Passanten nieder

Chemnitz - Wenn aus Frust ein Mordversuch wird: Wegen finanzieller und beruflicher Schwierigkeiten demolierte der Chemnitzer David S. (25) die Sparkasse in der Leipziger Straße 63. Weil ein Passant (53) die Randale filmte, stach der junge Mann erbarmungslos auf ihn ein. Der Fall wird seit dem heutigen Montag am Landgericht verhandelt.

Der Schaden an der Sparkasse wurde mittlerweile behoben.
Der Schaden an der Sparkasse wurde mittlerweile behoben.  © Chempic

Der Beschuldigte gab die Taten zu, die ihm von der Anklage vorgeworfen wurden.

Weil er sich darüber aufregte, dass ein Kunde mit der Zahlung im Rückstand war, rastete der selbstständige Monteur in der Nacht zum 27. August 2023 aus.

Zunächst beleidigte er seine Anwohner, trat von einem Nachbarn sogar die Wohnungstür ein. Nach einigem Pöbeln fuhr David S. dann weiter Richtung Leipziger Straße.

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Weil er nach Mitternacht in der hiesigen Sparkassenfiliale noch Geld abheben wollte, die Bank jedoch geschlossen war, trat er mit Anlauf gegen die Scheiben, sodass diese zu Bruch gingen (Sachschaden: circa 46.900 Euro).

Laut Staatsanwalt Stephan Butzkies (55) habe der Zeuge Zivilcourage bewiesen.
Laut Staatsanwalt Stephan Butzkies (55) habe der Zeuge Zivilcourage bewiesen.  © Haertelpress/Harry Härtel
Auf diese Türen der Sparkassenfiliale in der Leipziger Straße wurde im vergangenen August so stark eingetreten, dass der Schaden im fünfstelligen Bereich liegt.
Auf diese Türen der Sparkassenfiliale in der Leipziger Straße wurde im vergangenen August so stark eingetreten, dass der Schaden im fünfstelligen Bereich liegt.  © Chempic

Für den Prozess sind noch drei Verhandlungstermine angesetzt

David S. (25) muss sich wegen Mordversuchs verantworten.
David S. (25) muss sich wegen Mordversuchs verantworten.  © Haertelpress/Harry Härtel

Doch damit nicht genug: Als ein Ehepaar sah, wie der Vandale am Werk war, zog der Mann sein Handy und filmte die Tat. Kurz darauf soll David S. den 53-Jährigen attackiert haben.

Was dann geschehen ist, muss jetzt das Gericht klären: Der Beschuldigte behauptet, er sei vom Opfer in den Schwitzkasten genommen worden und habe sich nur zu wehren versucht, indem er sein Messer zückte (Länge: 11 Zentimeter).

Was David S. wohl nicht auf dem Schirm hatte: Sein Opfer ist trainierter Kampfsportler und hielt seinen Angreifer per Beinschere fest. Nachdem die Ehefrau des Opfers hinzugekommen war, ließen die beiden voneinander ab. Aber: S. fügte dem Mann schwere Verletzungen im linken Hals- und Unterbauchbereich zu, sowie in der rechten Brust und im Unterarm, außerdem am Schienbein.

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Zum Gericht sagte der Beschuldigte: "Es war nicht in Ordnung, egal welchen Frust ich in mir hatte" - gegenüber dem Opfer zeigte er sich am heutigen Montag regungslos. Laut Staatsanwalt Stephan Butzkies (55) habe der Geschädigte Zivilcourage bewiesen. Für den Prozess sind noch drei Verhandlungstermine angesetzt.

Titelfoto: Haertelpress/Harry Härtel

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