Ebersdorf entdeckt seine Bergbau-Wurzeln: "Glück auf!" mitten in Chemnitz
Von Peggy Schellenberger
Chemnitz - Im Chemnitzer Ortsteil Ebersdorf wurde einst Steinkohle abgebaut und somit Bergbau-Geschichte geschrieben. Da das selbst im Stadtgebiet kaum bekannt ist, wird daran künftig mit einer eigenen Station entlang der Sächsischen Kohlenstraße erinnert.
Alles in Kürze
- Ebersdorf entdeckt seine Bergbau-Wurzeln in Chemnitz.
- Tourismusministerin Barbara Klepsch übernimmt Schirmherrschaft.
- Informationstafel zum Steinkohleabbau in Ebersdorf eingeweiht.
- Steinkohleabbau in Ebersdorf fand von 16. Jahrhundert bis 1864 statt.
- Tafel erinnert an Bergbau-Geschichte im Stadtgebiet.

Tourismusministerin Barbara Klepsch (60, CDU) kam für einen ganz besonderen Termin nach Ebersdorf.
Am Gasthof "Brettmühle" trat sie die Schirmherrschaft der Sächsischen Kohlenstraße und somit die Nachfolge von Ex-Minister Martin Dulig (51, SPD) an.
Der Anlass ihres Besuches: die Einweihung einer großen Informationstafel zum Steinkohleabbau in Ebersdorf. Vom 16. Jahrhundert bis 1864 wurden die "Schwarzen Diamanten" abgebaut.
"Die Einweihung der ersten Tafel in Chemnitz ist ein Meilenstein. Unsere Kohlenstraße soll wichtige Punkte auf der Bergbau-Landkarte für die Öffentlichkeit sichtbar machen", so Heino Neuber (47), zweiter Vorsitzender des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine.
Namenswitz mit Tradition: Ministerin Klepsch wird Schutzpatronin

Dass ausgerechnet "Barbara" die Schutzpatronin der Bergleute ist, sorgte für Schmunzeln aller Anwesenden. Für Kultusministerin Klepsch ist die Anspielung auf ihren Vornamen nichts Neues.
"Als gebürtige Annabergerin ist die Verbindung zum Bergbau automatisch gegeben, und jetzt als Schirmherrin ist es mir eine Ehre, die Traditionspflege aktiv zu unterstützen."
Die Platzierung der Tafel in unmittelbarer Nähe zur Ebersdorfer "Brettmühle" ist kein Zufall. Hier wurden einst die Holzstützen für den Grubenausbau hergestellt. In der Nähe der heutigen Gaststätte finden sich noch Spuren der einstigen Bergbauaktivitäten - Graben- und Teichanlagen und noch sichtbare Steinkohleschmitzen.
"Ein eingestürzter Förderschacht, in dem angeblich noch eine Dampfmaschine liegt, ist seit Jahren wegen Lebensgefahr abgesichert", verrät der Vorsitzende des Ebersdorfer Heimatvereins, Heiko Lorenz (51).
Titelfoto: Peggy Schellenberger