Flammen-Inferno in Chemnitz: Dacharbeiten sorgen für verheerenden Brand

Chemnitz - Hupende Autofahrer und genervte Bürger wurden in Chemnitz-Ebersdorf am Freitagnachmittag von der Polizei weggeschickt. Grund dafür: Ein brennender Dachstuhl, der sowohl von der Feuerwehr als auch der Polizei viel abverlangte.

Auf der Frankenberger Straße brannte am Nachmittag der Dachstuhl eines leehrstehendens Gebäude lichterloh.
Auf der Frankenberger Straße brannte am Nachmittag der Dachstuhl eines leehrstehendens Gebäude lichterloh.  © Sebastian Hopp

Es ist 15.17 Uhr, als plötzlich im Chemnitzer Ortsteil Ebersdorf die Blaulicht-Fregatte ihr Signalton abspielte. Ein Blick aus dem Fenster und der TAG24-Reporter erahnte, was auf der Frankenberger Straße brannte. Es war mehr als eine Zigarette oder wie zuletzt in Hilbersdorf zahlreiche Mülltonnen.

Nur wenige Minuten Fußweg und der erste Verdacht bestätigte sich. Auf der besagten Straße brannte in einem leerstehenden Gebäude der Dachstuhl lichterloh. Die Feuerwehr war gerade dabei ihre Drehleiter in Stellung zu bringen, als der TAG24-Reporter sein Handy zückte.

Während der Löscharbeiten versammelten sich auf beiden Seiten der Sperrung zahlreiche Schaulustige und beobachten akribisch die Arbeit der Feuerwehr. Vereinzelt wurde telefoniert oder sogar gefilmt.

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Die anwesenden Beamten der Polizeidirektion Chemnitz mussten mit Mühe und viel Körpersprache die Schaulustigen und Möchtegern-Fotografen vom Betreten der Gefahrenzone schützen und warnen.

Ein erster Löschangriff erfolgte über die Drehleiter der Feuerwache 2, ehe eine zweite nachgeordert wurde. Die ganzen Bilder erinnerten am Ende an einem typischen Thriller: Zwei Feuerwehr-Leute stiegen aufs Dach und knüppelten mit der Axt das Dach auf. Vermutlich um eventuelle Glutnester zu finden.

Feuerwehr bis zum späten Abend im Einsatz

Das Feuer hat sich durch das komplette Dach gefressen.
Das Feuer hat sich durch das komplette Dach gefressen.  © Sebastian Hopp

Kani (26) ist Anwohner des Nebengebäudes. Er kam gerade von der Arbeit und bemerkte während seiner Dusche den Geruch von brennendem Plastik. Seiner Neugier gefolgt, sah er, dass das gesamte Treppenhaus voller Qualm und Rauch war und dass alle anderen Türen offen standen.

Er flüchtete ins Freie. Total geschockt und sprachlos berichtete er dem TAG24-Reporter, dass er mit allem gerechnet hat, aber nie mit einem Feuer in einem leerstehenden Gebäude.

Bis in den späten Abend war die Feuerwehr auf der B169 im Einsatz. Auch ein Brandursachenermittler der Polizei Chemnitz war bereits aktiv.

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Während der Löscharbeiten wurde über die Otto-Planer-Straße - Krügerstraße bzw. Huttenstraße ausgewichen. Es bildete sich auf der improvisierten Umleitung ein Rückstau. Der Nahverkehr der CVAG auf der Linie 21 und 69, sowie im Regionalverkehr 640 Frankenberg - Chemnitz kam zu erliegen.

Nach TAG24-Informationen nutzen viele die Linien C15 und RB30 vom Bahnhof Hilbersdorf, um ihre Reise fortzusetzen.

Gegen 18.50 Uhr war die Vollsperrung auf der Frankenberger Straße aufgehoben. Nichts erinnerte im Dunkeln an den verheerenden Brand, der für viel Verkehrschaos im nachmittägigen Berufsverkehr sorgte.

Zur genauen Schadenshöhe liegen derzeit noch keine Informationen vor. Vermutlich könnten Dacharbeiten, welche am selben Tag durchgeführt wurden, als mögliche Ursache verantwortlich sein. Die Ermittlungen der Polizei dauern weiterhin an.

Titelfoto: Sebastian Hopp

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