Flammeninferno in Chemnitzer Gießerei: "Katastrophe knapp entgangen!"

Chemnitz - Seit Freitagabend hält ein Großbrand in einer Gießerei die Einsatzkräfte in Chemnitz in Atem. Nun hat sich Steve Tietze (44), Geschäftsführer der Schönherr WEBA GmbH, in der benachbarten Schönherrfabrik zu Wort gemeldet.

Das Feuer war am frühen Freitagabend in der Gießerei neben der Schönherrfabrik ausgebrochen.
Das Feuer war am frühen Freitagabend in der Gießerei neben der Schönherrfabrik ausgebrochen.  © Jan Härtel/Chempic

"Wir sind schockiert und dankbar zugleich. Der Katastrophe, die gestern und heute die Gießerei ereilte, konnten wir nur knapp entgehen! Unermüdlich kämpften die Einsatzkräfte der Chemnitzer Feuerwehr und Umgebung gegen die aus der Gießerei lodernden Flammen. Ohne sie und alle anderen beteiligten Helfer wäre unsere Schönherrfabrik möglicherweise in großer Gefahr gewesen", heißt es in der Mitteilung. Nach jetzigen Stand gebe es keine Verletzten.

Weiter schreibt er: "Wir hatten großes Glück und unsere Gebäude sind unversehrt geblieben. Auch Ruß- und Geruchsspuren waren bisher nicht zu erkennen. Die Feuerwehr ist momentan noch dabei kleinere Schwelbrände und Glutnester im Bereich der Gießerei zu beseitigen."

Auch die Chemnitzer Stadtverwaltung teilte am Samstag mit, dass die Restlöscharbeiten noch den ganzen Tag andauern könnten. Außerdem besteht laut Stadtverwaltung akute Einsturzgefahr. Schon am Montag soll die Gebäudefront zur Straße hin abgetragen und zurückgebaut werden.

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"Wie es mit der Gießerei weiter geht, bleibt abzuwarten. Der vordere betroffene Teil der Gießerei wurde um die Jahrtausendwende an Markus Trompetter verkauft. Dazu mietet die Gießerei auch noch über 10.000 Quadratmeter über uns an. Die Gießerei war wesentlicher Bestandteil des früheren Webstuhlbaus", so Tietze.

Schönherrstraße weiter gesperrt

Am Freitag zog eine dunkle Rauchwolke über die Schönherrfabrik, als es in der benachbarten Gießerei brannte. Nun meldete sich Geschäftsführer Steve Tietze (44) zu Wort.
Am Freitag zog eine dunkle Rauchwolke über die Schönherrfabrik, als es in der benachbarten Gießerei brannte. Nun meldete sich Geschäftsführer Steve Tietze (44) zu Wort.  © PR, Ralph Kunz

Die Schönherrstraße ist bis auf Weiteres aus Richtung der Blankenburgstraße komplett gesperrt. Die Schönherrfabrik ist aber aus Richtung Müllerstraße zu erreichen. Man kann auch den Parkplatz an der Industrieeinfahrt nutzen.

Das Feuer in der Gießerei neben der Schönherrfabrik war am frühen Freitagabend ausgebrochen. Die Produktionshalle stand auf einer Länge von rund 100 Metern in Vollbrand und wurde durch das Feuer komplett zerstört.

Wegen der starken Rauchentwicklung wurde eine Warnung an die Bevölkerung herausgegeben, die am Samstagmorgen aber aufgehoben wurde. Zwischenzeitlich bestand auch Explosionsgefahr. Außerdem wurden 52 Personen aus der näheren Umgebung des Brandortes evakuiert.

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Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs waren etwa 60 Mitarbeiter in dem Betrieb, die sich alle retten konnten. Die Ermittlungen zur Brandursache werden einige Tage dauern.

Bei den Löscharbeiten waren zeitweise alle drei Berufsfeuerwehren sowie die 15 Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Chemnitz im Einsatz. Die Rettungskräfte wurden durch Kollegen aus Mittelsachsen und dem Erzgebirgskreis sowie dem Technischen Hilfswerk unterstützt.

Titelfoto: PR, Ralph Kunz

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