Freiberg - Im Landkreis Mittelsachsen müssen ungeimpfte Pfleger und Ärzte nicht mehr um ihren Job bangen. Die Pflege-Impfpflicht wird umgangen.

Wie die Chemnitzer "Freie Presse" berichtet, wird den 3200 ungeimpfen Pflege-Mitarbeitern vom Gesundheitsamt bescheinigt, dass sie unverzichtbar sind. Mehr als jeder dritte Beschäftigte soll eine solche Bescheinigung bereits erhalten haben.

Landrat Matthias Damm (68, CDU) unterstützt dieses Vorgehen. Er beruft sich dabei auf den Ermessensspielraum, den die Landkreise bei der Umsetzung der Pflege-Impfpflicht haben. "Nach der Abfrage bei den Arbeitgebern steht fest, dass wir die Mitarbeiter brauchen, um Kranke und Pflegebedürftige zu betreuen", so Damm gegenüber der Chemnitzer Tageszeitung.

Allerdings: Das Umgehen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht ist bisher nur im Landkreis Mittelsachsen bekannt. In anderen Regionen Sachsens wird die Pflege-Impfpflicht vom Gesundheitsamt weiterhin durchgesetzt. So drohen Betroffenen Betretungsverbote und das berufliche Aus.

Etliche Pflege-Verbände aus Sachsen warnen bereits seit Monaten vor der Pflege-Impfpflicht. Denn: Die Personalsituation würde sich dadurch verschärfen - so sehr, dass auch geimpfte Mitarbeiter die Einrichtungen verlassen könnten, weil sie überfordert sind.