Chemnitz - Kunst erleben, ohne zu sehen: Zum Ende des Kulturhauptstadtjahres 2025 setzt das Wohnzentrum des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Chemnitz ein starkes Zeichen für Inklusion. Gemeinsam mit Menschen mit und ohne Behinderung entstand ein barrierefreier Kunstspaziergang durch den Park der Opfer des Faschismus speziell für blinde und sehbehinderte Menschen.´
Herzstück des Projekts ist eine begleitende App. Über die Website kunstspaziergang-chemnitz.de lassen sich Inhalte individuell anpassen, in eigener Geschwindigkeit abrufen und nach Interessen filtern.
Die nötige Orientierung im Park liefern Geodaten über "Voice Vista" (ein Navi speziell für blinde und sehbehinderte Menschen). Insgesamt sind Informationen zu 20 Stationen abrufbar - von Kunstwerken bis hin zu Gebäuden und Orten mit historischer, kultureller oder sozialer Bedeutung wie dem Agricola-Gymnasium.
Alle Inhalte sind barrierearm per Smartphone nutzbar. Gepflegt wird das System direkt im ASB-Wohnzentrum an PC-Arbeitsplätzen und kann jederzeit erweitert werden.
"Diese Aktion bietet eine wertvolle Möglichkeit, das Bewusstsein für die Lebensrealitäten von Menschen mit besonderen Bedarfen zu stärken", so Einrichtungsleiter Silvio Wagner.
Zudem möchte man den Dialog fördern und voneinander lernen. Die Idee für den inklusiven Spaziergang reicht bis ins Jahr 2011, seit 2012 finden regelmäßig geführte Rundgänge statt.