Chemnitzer Hemden-König macht Mode mit dem Versteinerten Wald

Chemnitz - Man(n) trägt wieder Hemd, Frau neuerdings auch. Doch wie die langweilige Einheitskluft von der Stange übergehen? Die Chemnitzer Designer von "Germens" haben da etwas in petto.

Designer René König (49) mit seinem Steinwald-Hemd am Original im "Tietz".
Designer René König (49) mit seinem Steinwald-Hemd am Original im "Tietz".  © Maik Börner

"Wir haben uns gedacht: Einen Schatz wie den Versteinerten Wald, das hat weit und breit niemand", sagt "Germens"-Chef René König (49). Und so setzten sich er und seine Leute im Atelier hin, um das urzeitliche Relikt auf Textil zu bannen.

Die damit veredelten Hemden stellten sie erstmals am Wochenende zur Museumsnacht im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz, dem smac, vor. Darunter auch eine Variante "Chemnitzer Porphyrtuff". Beide Versionen sind bis auf Weiteres im smac zu sehen.

Der Versteinerte Wald von Chemnitz ist mehr als 250 Millionen Jahre alt. Die konservierten Bäume wurden 1737 entdeckt. Heute sind sie im Museum für Naturkunde im ehemaligen Kaufhaus "Tietz" ausgestellt. Der Tuffstein wiederum ist seit Jahrhunderten der natürliche Baustein der Region. So ist die berühmte Tulpenkanzel im Freiberger Dom aus dem Chemnitzer Porphyr.

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Die Designer-Hemden werden exklusiv auf Bestellung gefertigt. Von "8 bis 10 Wochen" spricht König, dann ist das maßgeschneiderte Stück fertig.

Jedes Hemd wird nur auf persönliche Bestellung gefertigt.
Jedes Hemd wird nur auf persönliche Bestellung gefertigt.  © Maik Börner
René König (49) im Gespräch mit Thorid Zierold, Kustodin für Naturwissenschaften am Naturkundemuseum, neben dem Originalstein des Hemd-Motivs.
René König (49) im Gespräch mit Thorid Zierold, Kustodin für Naturwissenschaften am Naturkundemuseum, neben dem Originalstein des Hemd-Motivs.  © Maik Börner

Kein Schnäppchen: Pro Hemd werden 248 Euro verlangt

René König (49) von "Germens" beim Entwerfen am Computer.
René König (49) von "Germens" beim Entwerfen am Computer.  © Maik Börner

Natürlich haben die Unikate ihren Preis: 248 Euro sind pro Hemd zu berappen. Die steinernen Motive sollen Teil einer ganzen "Chemnitz-Kollektion" werden, die mit Blick auf das Kulturhauptstadtjahr 2025 gefertigt wird - um zu zeigen, was Chemnitz neben der Industrie sonst so drauf hat.

Leider vermisse er eine wie auch immer geartete Unterstützung von dieser Seite. Noch niemand von den Kulturhauptstadtmachern habe sich bei ihm gemeldet und angefragt, so König.

Die Stoffe kommen übrigens aus Frankenberg.

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Wer auf der Suche nach anderen Hemd-Motiven ist, wird im "Germens"-Store in der Oberfrohnaer Str. 30 in Chemnitz-Rabenstein fündig. Insgesamt stehen 450 Modelle in 9000 Varianten zur Auswahl.

Titelfoto: Maik Börner

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