Chemnitzer Karneval ist plötzlich wieder im Kommen
Chemnitz - Viele Karnevalsvereine beklagen einen Mitgliederschwund, weil alte Teilnehmer gehen und neue nicht hinzukommen. Doch bei den Chemnitzer Narren gibt es Ausnahmen: Der Grünaer Faschingsclub und der Würschnitzthaler Carnevalclub verzeichnen einen hohen Zuwachs. Wie machen sie das?

Die Würschnitzthaler Jecken haben aktuell 48 aktive Mitglieder. Während es 2017 bis 2019 keine neuen Interessenten gab, waren es in den Corona-Jahren 2020/21 drei neue Mitglieder, 2022 fünf und 2023 sage und schreibe zwölf Neue.
"Ein Grund dafür liegt im Generationenwechsel", erzählt Sebastian Sperling (37), der seit 2021 Präsident ist.
Zudem kam durch Corona "ein neuer Schwung herein". Leute hätten durch die Lockdowns ein Bewusstsein bekommen, was ihnen fehlt. Sperlings Tipp für Vereine mit Mitgliederschwund: "Man muss sich mit anderen Vereinen vernetzen."
Durch die Erweiterung des Bekanntheitsgrades interessieren sich auch Leute etwa aus dem örtlichen Fußballverein fürs närrische Treiben.

Grünaer Faschingsclub will bald 100 Mitglieder haben

Derselben Ansicht ist auch der Präsident des Grünaer Faschingsclubs, Lutz Neubert (53). Hatte sein Verein 2020 noch 67 aktive Mitglieder, so sind es 2023 bereits 91.
Allerdings hatte der Club auch schon düstere Zeiten erlebt. Gegen 2006 sollte dem Jecken-Treiben ein Ende gesetzt werden: "Die Generation des damaligen Vorstandes wollte es nicht mehr weiterführen." Dies konnte jedoch verhindert werden.
Typische Gründe für andere Vereine, bei denen die Mitgliederzahl zurückgeht, sieht Neubert ebenfalls in der Kommunikation nach außen - und innen: Hinsichtlich Themenfindung oder Vorschläge "bremsen wir keine Mitglieder aus".
Für die nächste Session hat der Club ein ehrgeiziges Ziel: 2025 soll der Verein 100 Mitglieder haben.


Infos zu Vereinen und Veranstaltungen gibt es unter www.wcc-ev.de und www.gruenaer-faschingsclub.de.
Titelfoto: Uwe Meinhold, Ralph Kunz