Chemnitz/Hamburg - Ob Hamlet oder Hitler, Theater oder TV - Michael Degen hat eine große Schauspiel-Karriere hinter sich. Auch als Buchautor machte er sich einen Namen. Am heutigen Montag feiert der gebürtige Chemnitzer seinen 90. Geburtstag.

Einem jüngeren Publikum dürfte der Schauspieler russisch-jüdischer Herkunft vor allem durch seine Rolle als lächerlich eitler Vice-Questore Patta aus den "Donna Leon"-Krimis im Ersten gegenwärtig sein, die er von 2000 bis 2019 mimte.

Auf seine Paraderolle angesprochen, sagte Degen vor seinem Geburtstag: "Ich weiß nicht einmal, ob ich ihn besonders mag. Aber die Zuschauer mögen ihn ganz offensichtlich - und das erstaunlicherweise nicht nur in Europa."

Degen ist das Kunststück gelungen, sowohl in schweren Theater- und TV-Rollen als auch im leichten Bereich (u.a. "Klinik unter Palmen") zu begeistern.

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Leidvoll verliefen dagegen seine in Berlin verbrachten Jugendjahre. Auf der Flucht vor der Gestapo nahm er ab 1943 eine falsche Identitäten an. Da war der Vater längst an den Folgen seiner Haft im KZ Sachsenhausen gestorben. Gedacht wird dem Papa des berühmten Schauspielers am Montag mit einem Stolperstein in der Chemnitzer Erich-Mühsam-Straße.

Seinen 90. Geburtstag will Degen, der seine Kindheit in der Autobiografie "Nicht alle waren Mörder" verarbeitete, nun mit seiner dritten Ehefrau, der Journalistin Susanne Sturm, ganz gemütlich in seinem Wohnort Hamburg feiern.