Hilfe mit Pauken und Trompeten: Chemnitzer Bandbüro führt Sprechstunde ein
Chemnitz - Lokalen Bands zu helfen, macht jetzt Schule - und zwar in einer ehemaligen. Dort, wo einst Schüler paukten, geht es heute um Pauken, Trompeten, Gitarren und Gesang. Für die Musiker gibt es jetzt auch direkt Hilfe.

Es ist das Bandbüro, welches seit 2012 in der früheren Karl-Liebknecht-Schule in Chemnitz beheimatet ist. Heute heißt das Gebäude Musikkombinat.
Gegründet wurde der Verein im Jahr 2011. Mittlerweile zählt das Projekt circa 150 Vereinsmitglieder. Einer von ihnen ist Daniel Richter (26), der sich seit vergangenem Jahr im Bandbüro ehrenamtlich engagiert.
"Von mir kam die Idee, eine Musikersprechstunde anzubieten, wo wir Musiker direkt beraten können", sagt er. Die erste fand Mitte Januar statt und soll regelmäßig fortgeführt werden. Dies sei auch daraus entstanden, dass es sehr viele Anfragen von Bands gegeben habe.
Ein Hauptproblem der lokalen Musiker: "Es gibt zu wenige Proberäume", sagt Isabel Eißmann (29), die sich um das Projektmanagement und die Öffentlichkeitsarbeit im Bandbüro kümmert.
Circa 40 Proberäume gibt es im Musikkombinat, die vom Bandbüro vermietet werden. Sie befinden sich in ehemaligen Klassenzimmern der Schule. Jedoch seien diese schon belegt. Außerdem gibt es im Gebäude noch ein Tonstudio, Ateliers sowie ein Büro für Webdesign.
Jährlicher Sampler mit Chemnitzer Künstlern

Neben Beratung der Musiker veranstaltet das Bandbüro auch Events. "Die Musikmeile ist das größte Event, welches das Bandbüro organisiert", sagt Eißmann. Dieses Jahr feiert das Open Air zehnjähriges Jubiläum.
Drei Tage wird sich dort dann die lokale Musikszene präsentieren. Außerdem veröffentlicht das Bandbüro jährlich einen Sampler mit Künstlern aus Chemnitz und Umgebung.
Die Stadt Chemnitz fördert seit 2012 das Projekt. 2023 erhielt das Bandbüro eine Fördersumme von 90.000 Euro.
Titelfoto: Uwe Meinhold