Kulturhauptstadt mit Neinerlaa und Rouladen: Sie ist die neue Chefin der Chemnitzer Köche

Chemnitz - Professionelles Kochen ist eine Männerdomäne - unter den rund 100 Mitgliedern des Vereins Chemnitzer Köche sind gut 70 männlich. Doch die Chef-Kochmütze hat neuerdings eine Frau auf: Claudia Lappöhn (40).

Claudia Lappöhn (40) ist die neue Vorsitzende im Verein Chemnitzer Köche.
Claudia Lappöhn (40) ist die neue Vorsitzende im Verein Chemnitzer Köche.  © Maik Börner

Die Köchin von der Sportgaststätte Leukersdorf in Chemnitz hat als neue Vorsitzende zwei große Ziele: Nachwuchswerbung und das Kulturhauptstadtjahr 2025.

Die quirlige Köchin hat sich viel vorgenommen: "Zusammen mit Tourismusverband und Dehoga möchte ich am Thema ,Kulinarische Kulturhauptstadt' arbeiten. Mein Traum ist eine leckere und kulturelle Reiseroute von Chemnitz ins Erzgebirge. Die Besucher sollen sich durch die Region essen und feststellen, wie geil Westsachsen ist."

Die Köchin hat schon ein Rezept parat: "Wir könnten eine Brücke schlagen vom Bergbau über die DDR-Zeit in die Gegenwart. Also alte Gerichte wie Neinerlaa, Buttermilchgetzen, Kartoffelsuppe, Rouladen oder Sauerbraten modernisieren. Speziell in Jahnsdorf wollen wir auf der Route ins Erzgebirge einen Unterpfad für die Schätze unserer Ortsteile schaffen. Wir hübschen unsere Region bis 2025 auf wie eine Braut vor der Hochzeit."

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Der Verein Chemnitzer Köche wurde 1898 gegründet, dient der Vernetzung und der - in Chemnitz - herausragenden Nachwuchsförderung. Doch junge Köche sind Mangelware. "Wir brauchen mehr Nachwuchs und müssen zeigen: Kochen ist sexy", sagt Claudia Lappöhn.

Chef-Köchin Claudia Lappöhn liebt die Arbeit am Kunden - und die heimischen Gerichte.
Chef-Köchin Claudia Lappöhn liebt die Arbeit am Kunden - und die heimischen Gerichte.  © Maik Börner
Köche aus der Region - hier in der Sportgaststätte Leukersdorf - haben das Rezept für eine "kulinarische Kulturhauptstadt".
Köche aus der Region - hier in der Sportgaststätte Leukersdorf - haben das Rezept für eine "kulinarische Kulturhauptstadt".  © Maik Börner

Die Vorsitzende ist optimistisch, dass die Probleme gelöst werden: "Arbeit am Kunden macht Spaß und wird so schnell nicht digitalisiert."

Titelfoto: Maik Börner

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