Nach Streit mit Stadt: Wertvolles Chemnitzer Denkmal gerettet?
Chemnitz - Ein Baustopp drohte, die Rettung des historischen Bahnwagenwerks in der Lerchenstraße in Chemnitz zu verhindern.

Nach einem Vorort-Termin des Verwaltungsgerichts darf nun weitergebaut werden.
Der Schweizer Unternehmer Klaus Marte (55) hatte das Areal an der Lerchenstraße, zu dem das denkmalgeschützte Bahnwagenwerk und die alte Spezialmaschinenfabrik gehören, vor zwei Jahren gekauft.
Der Denkmalschutz bezuschusste die Rettung des historisch wertvollen Lokschuppens mit beachtlichen 810.000 Euro. Die Fördermittel drohten zu verfallen, weil die Baubehörde der Stadt 15 Monate nach Beginn der Arbeiten einen Baustopp verhängte.
Klaus Marte zog dagegen vors Verwaltungsgericht.
Bei einem Erörterungstermin auf der Baustelle wurden Kompromisse gefunden: Das Bauamt hob den Baustopp auf. Der Investor darf bei Einhaltung einiger Auflagen weiterbauen.
Klaus Marten ist erleichtert: "Das ist ein wichtiger Teilerfolg. Ein Zimmermannsmeister wurde als Bauleiter bestimmt und trägt die Verantwortung für den Eingriff in das Tragwerk. Die Frage ist jetzt, ob wir die Zeit wieder aufholen können, die bleibt, bis die Fördermittel verbaut sein müssen."

Nicht beigelegt sind die Meinungsverschiedenheiten zwischen Besitzer und Behörde bei der benachbarten Spezialmaschinenfabrik. "Hier besteht die Stadt auf einem Tragwerksplaner, obwohl die Arbeiten vergleichbar sind mit denen am Bahnwagenwerk", so Marte.
Titelfoto: Maik Börner