Tage der jüdischen Kultur in Chemnitz: Dialog mit Muslimen geplant
Chemnitz - Vom 2. bis zum 16. Juni wird das Festival "Tage der jüdischen Kultur" zum 33. Mal in Chemnitz stattfinden. Neben den Programmpunkten ist aufgrund der aktuellen Ereignisse im Nahostkonflikt für die Veranstalter auch die Frage der Sicherheit zu klären.
"Wenn es das Festival noch nicht gäbe, müsste man es heute erfinden", sagt Hergen Gräper (63), der nach dem Tod von Egmont Elschner (†76) vor etwa zwei Monaten den Vereinsvorsitz übernommen hat.
"Die Verhältnisse haben sich seit dem 7. Oktober dramatisch verschlechtert: Das verstärkte Aufkommen des Antisemitismus hat jetzt Formen angenommen, die man nicht mehr ignorieren kann."
Das sieht Geschäftsführer Chris Münster (39) ähnlich: "Natürlich war es mir ein Anliegen, den Israel-Palästina-Konflikt in unserem Festival zu thematisieren und einen Weg zu finden, hier in Chemnitz im Austausch zu bleiben."
Besonders hervorzuheben sei da der 9. Juni, an dem in Form eines Literatur- und Musik-Festivals im Stadthallenpark der jüdisch-muslimische Dialog angestoßen werden soll.
Konflikt-Risiko nicht ausgeschlossen: "Absolute Sicherheit ist generell nie möglich"
Veranstaltungen wie diese bergen jedoch auch ein Konflikt-Risiko. "Absolute Sicherheit ist generell nie möglich", sagt Gräper.
"Wir waren uns schnell einig, dass das Festival nicht in einem Hochsicherheitstrakt stattfinden wird. Es soll Freude bereiten und eine angenehme Atmosphäre erzeugen."
Dennoch gibt es "seitens des Veranstalters ein Sicherheitskonzept, welches sowohl mit der Polizei als auch mit der Stadtverwaltung Chemnitz abgestimmt wurde", erklärt ein Polizeisprecher. Einzelheiten dazu werden nicht veröffentlicht, heißt es von der Stadt.
Insgesamt wird es 59 Veranstaltungen an 31 Orten geben. Die offizielle Eröffnung findet am 2. Juni im Haus Arthur statt.
Titelfoto: Kristin Schmidt