Apfelschwemme in der Region: Ansturm auf die Mostereien
Chemnitz/Hartmannsdorf - Eine wahre Apfelschwemme sorgt dieses Jahr für Ansturm in den Mostereien. Nur mit Glück ist noch ein Termin für Saft aus eigenen Früchten zu ergattern.

Wenn in der Mosterei "Saftapfel" in Hartmannsdorf montags Termine für die Woche vergeben werden, sind nach spätestens drei Stunden alle weg. "Wir haben 150 Anrufe pro Tag. Das ist Wahnsinn!", sagt Mosterei-Chef Klaus Köhler (60).
"An den Bäumen reift die dreifache Menge Obst wie normalerweise. Wir geben uns die größte Mühe und haben schon Termine bis Oktober vergeben. Trotzdem mussten wir auch vielen Stammkunden absagen, weil es einfach nicht zu schaffen ist."
Wer Glück hatte, kann sein Obst in Form von Fünf-Liter-Packs für 5,50 Euro, plus 70 Cent pro Karton wieder mitnehmen.
Ausnahmezustand herrscht auch in der Hofmosterei Adelsberg. "Wir fangen 8 Uhr an und stehen bis 21 oder 22 Uhr an der Presse, bis alles wieder sauber ist", berichtet Hendrik Ullrich (56), der die Saftherstellung seit 13 Jahren im Nebenerwerb betreibt und die ganze Familie als Helfer eingespannt hat.
"Meine Frau, unsere Tochter, ihr Partner und der Opa helfen mit. Die Mengen an Obst sprengen jeden Zeitplan. Die Leute bringen Äpfel, Birnen, Quitten, Aronia, Trauben." Ein Fünf-Liter-Karton Saft aus den eigenen Früchten kostet 7 Euro.



Noch genügend Kapazität hat die Siebenlehner Obstkelterei Heide. Die Annahmestelle in Chemnitz, Annaberger Straße 120 hat jeden Montag 10 bis 18 Uhr geöffnet. Geschäftsführerin Katrin Eberhard (58): "Wer seine Äpfel bei uns abgibt, erhält Gutscheine für unser Sortiment. Für 100 Kilogramm Obst gibt es für 86 Flaschen Saft nach Wahl jeweils 50 Cent Rabatt."
Titelfoto: Uwe Meinhold