Bier-Streit: Reichenbrander siegt gegen Wessi-Kläger! Ab sofort gibt's wieder "Bergt-Bräu"

Von Peggy Schellenberger

Chemnitz - Brauerei-Chef Michael Bergt (37) aus Chemnitz und seine Kollegen sind in Bierlaune. Nach fast einjährigem Marken-Rechtsstreit ist vor dem Oberlandesgericht Stuttgart nun das Urteil gefallen: Ab sofort darf die Chemnitzer Traditions-Brauerei Reichenbrander wieder ihren Namen "Bergt" verwenden.

Ende gut, alles gut: Brauerei-Chef Michael Bergt (37) darf nach dem Markenrechtsstreit ab sofort sein Bier wieder "Bergt-Bräu" nennen.
Ende gut, alles gut: Brauerei-Chef Michael Bergt (37) darf nach dem Markenrechtsstreit ab sofort sein Bier wieder "Bergt-Bräu" nennen.  © Peggy Schellenberger

Zur Erinnerung: Die Brauerei Berg aus Ehingen hatte die Reichenbrander verklagt und erreicht, dass der Name "Bergt" von den Etiketten und sämtlichen Werbematerialien verschwindet. 12.000 Flaschen und somit 4000 Liter des Gerstensaftes mussten vernichtet werden. Der Streit hatte für große Wellen in den sozialen Netzwerken gesorgt.

Die vierstündige Verhandlung brachte nun den "Sieg" für Michael Bergt: "Uns sind tonnenweise Steine von den Schultern gefallen", jubelte der Chef der Brauerei nach dem Erfolg vor dem OLG Stuttgart.

Über den konkreten Inhalt haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Doch sofort nach dem beigelegten Streit ging es für Bergt und seine zwei Anwälte der Kanzlei Graf Friedrich von Westfalen in die nächste Lokalität, um den Erfolg mit einem kühlen Blonden zu feiern.

Schwarz auf weiß: das Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart.
Schwarz auf weiß: das Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart.  © Peggy Schellenberger

Ab sofort werden die alten Etiketten wieder auf's Bier geklebt

Das "Bergt-Bräu" gibt es in vier Sorten.
Das "Bergt-Bräu" gibt es in vier Sorten.  © Peggy Schellenberger

Ab Montag werden die Flaschen bereits neu gefüllt und mit den neuen, alten Etiketten verziert.

"Diese hatten wir seit letztem Jahr unter Verschluss, jetzt holen wir sie endlich wieder raus", freute sich Michael Bergt, der das Familienunternehmen in fünfter Generation führt. Ebenfalls aus der Versenkung geholt wurde der Entwurf für die große Leuchtreklame, die nun in Kürze installiert werden soll.

Auf stattlichen 30 Metern steht dann, 50 Jahre nach der Verstaatlichung in der DDR, wieder "Brauerei Bergt Reichenbrand" an der Fassade.

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Das Bergt-Bräu in handlichen 0,33-Liter-Flaschen in den Sorten Edelpils, Helles, Radler und Red Ale gibt’s bereits ab Montag im Werksverkauf in Reichenbrand und in Kürze auch wieder in den Getränkemärkten.

Titelfoto: Peggy Schellenberger

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