Chemnitz: Mega-Sporthalle in der City möglich, aber unglaublich teuer
Chemnitz - Chemnitz könnte eine hochmoderne Multifunktionshalle mitten auf dem Marienplatz hinter der "Parteisäge" bekommen, die auch die neue Heimstätte der Niners werden soll. Die von der Stadt in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie ist abgeschlossen und liefert klare Ergebnisse.
Alles in Kürze
- Chemnitz könnte eine Mega-Sporthalle auf dem Marienplatz bekommen.
- Die Halle bietet Platz für 8000 Sport- und 8500 Kultur-Events-Besucher.
- Baukosten werden auf 100 bis 250 Millionen Euro geschätzt.
- Investoren und Fördermittel werden gesucht, um das Projekt zu realisieren.
- Theater wird nicht in die Halle integriert, da es mit dem Spielbetrieb der Niners kollidiert.

Drei Varianten wurden untersucht, am Ende steht fest: Eine Arena mit bis zu 8000 Plätzen für Sport und 8500 für Kultur-Events ist an der Brückenstraße technisch und städtebaulich möglich.
"Es wurden tragfähige, städtebauliche und schallschutztechnische Lösungen gefunden, die eine Genehmigungsfähigkeit dieses Vorhabens zur Belebung der Innenstadt ermöglichen können", so Baubürgermeister Michael Stötzer (52, Grüne).
Die Machbarkeitsstudie wurde vorigen Herbst in Auftrag gegeben und vom Planungsbüro AS+P Albert Speer + Partner durchgeführt. Neben dem Lärmschutz und dem Verkehr wurde auch eine Wirtschaftlichkeit untersucht.
"Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie senden starke Signale in die Stadt. Die Chancen für einen wirtschaftlichen Impact für die Region sollten genutzt werden", so Niners-Geschäftsführer Steffen Herold.

Machbarkeitsstudie veröffentlicht: Wie geht es nun weiter?

Allerdings: Günstig wird es nicht. Die Baukosten werden auf 100 bis 250 Millionen Euro geschätzt, über dem bundesweiten Durchschnitt. Hauptgründe sind die innerstädtische Lage, die bestehende Tiefgarage und aufwendige Auflagen.
Wie geht’s weiter? "Nun braucht es eine konkrete Planung", sagen Linda Hüttner und Tino Kunze von der Arbeitsgruppe Sport- und Kulturcampus. Laut Amtsleiter des Stadtplanungsamts Börries Butenop (60) könnte das leer stehende Bürogebäude an der Straße der Nationen für das Projekt weichen.
Auch Investoren werden gesucht. Fördermittel sind dafür nicht in Sicht. Denkbar wäre zudem ein Schaudepot der Kunstsammlungen im neuen Gebäude.

Eine Absage gibt's dagegen für das Theater: "Das lässt sich mit dem Spielbetrieb der Niners nicht kombinieren", so Stötzer.
Titelfoto: Bildmontage: Sven Gleisberg, Kristin Schmidt