Chemnitzer Räte kritisieren die geplante Zukunft des Stadtmarketings

Chemnitz - Das Kulturhauptstadtjahr, das Touristen nach Chemnitz lockt, neigt sich dem Ende entgegen.

Im KuHa-Jahr erlebte Chemnitz häufig eine gut besuchte Innenstadt.
Im KuHa-Jahr erlebte Chemnitz häufig eine gut besuchte Innenstadt.  © Kristin Schmidt

Die ehemals für Stadtmarketing zuständige Gesellschaft CTM gibt es ab dem Jahreswechsel nicht mehr. Was kommt 2026 - Flaute oder Aufbruch?

Oberbürgermeister Sven Schulze (52, SPD) gab Auskunft zur Zukunft des Stadtmarketings - und erhält dafür Gegenwind von CDU und FDP.

Das Stadtmarketing soll künftig auf die Arbeitsbereiche Tourismus, Event, City und Verwaltung aufgeteilt werden. Verantwortlich sind "verschiedene Arbeitsbereiche der Stadtverwaltung beziehungsweise städtische Gesellschaften".

Chemnitz: So viele Besucher lockte das Lichtkunst-Festival in Chemnitz an
Chemnitz Lokal So viele Besucher lockte das Lichtkunst-Festival in Chemnitz an

"Ein Gesamtbudget lässt sich aufgrund des Splits in unterschiedliche Säulen sowie der unterschiedlichen Verantwortlichkeiten nicht benennen", teilte der OB mit.

Leeren sich 2026 die Straßen in der Innenstadt wieder oder kann Chemnitz den KuHa-Schwung nutzen?
Leeren sich 2026 die Straßen in der Innenstadt wieder oder kann Chemnitz den KuHa-Schwung nutzen?  © Ralph Kunz
Oberbürgermeister Sven Schulze (52, SPD) hat das Stadtmarketing auf viele Akteure verteilt.
Oberbürgermeister Sven Schulze (52, SPD) hat das Stadtmarketing auf viele Akteure verteilt.  © Uwe Meinhold
Der Tourist-Service am Markt erlebte dieses Jahr einen nie gekannten Andrang.
Der Tourist-Service am Markt erlebte dieses Jahr einen nie gekannten Andrang.  © Kristin Schmidt
Die Tourist-Info Chemnitz untersteht nach dem CTM-Aus dem Tourismusverband Chemnitz/Zwickau.
Die Tourist-Info Chemnitz untersteht nach dem CTM-Aus dem Tourismusverband Chemnitz/Zwickau.  © Kristin Schmidt

CDU-Stadträtin kritisiert: "Es fehlt eine Gesamtstrategie"

CDU-Stadträtin Ines Saborowski (58) findet die geplante Chemnitz-Vermarktung "provinziell".
CDU-Stadträtin Ines Saborowski (58) findet die geplante Chemnitz-Vermarktung "provinziell".  © Kristin Schmidt

Konkrete Zahlen gibt es für das Innenstadtmarketing. Demnach stehen der Initiative Chemnitz City jährlich rund 150.000 Euro zur Verfügung, dem Innenstadtfonds zusätzlich 50.000 Euro für die Erhöhung der Aufenthaltsqualität.

"Aktuell wird an der Einführung des Chemnitz City Gutscheins gearbeitet", so Schulze. Ziel ist es, ihn vor dem Weihnachtsgeschäft anzubieten. Außerdem sollen demnächst Bodenaufkleber Touristen den Weg weisen.

"Das Stadtmarketing ist organisatorisch so breit aufgestellt, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass eine Stelle weiß, was die andere tut", kritisiert CDU-Stadträtin Ines Saborowski (58). "Es fehlt eine Gesamtstrategie, ein gebündeltes Budget und einer, der den Hut aufhat."

FDP-Stadträtin Yvonne Kilian (46) fehlt die Transparenz beim Geld.
FDP-Stadträtin Yvonne Kilian (46) fehlt die Transparenz beim Geld.  © Ralph Kunz

Auch Yvonne Kilian (46, FDP) sieht Verbesserungsbedarf: "Das Stadtmarketing verliert sich im Klein-Klein. Es fehlt die Vision, wo es hingehen soll. Und Aufkleber im Herbst des KuHa-Jahres aufzubringen, ist einfach nur verpufft."

Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt, Uwe Meinhold

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