Chemnitzer Räte kritisieren die geplante Zukunft des Stadtmarketings
Chemnitz - Das Kulturhauptstadtjahr, das Touristen nach Chemnitz lockt, neigt sich dem Ende entgegen.

Die ehemals für Stadtmarketing zuständige Gesellschaft CTM gibt es ab dem Jahreswechsel nicht mehr. Was kommt 2026 - Flaute oder Aufbruch?
Oberbürgermeister Sven Schulze (52, SPD) gab Auskunft zur Zukunft des Stadtmarketings - und erhält dafür Gegenwind von CDU und FDP.
Das Stadtmarketing soll künftig auf die Arbeitsbereiche Tourismus, Event, City und Verwaltung aufgeteilt werden. Verantwortlich sind "verschiedene Arbeitsbereiche der Stadtverwaltung beziehungsweise städtische Gesellschaften".
"Ein Gesamtbudget lässt sich aufgrund des Splits in unterschiedliche Säulen sowie der unterschiedlichen Verantwortlichkeiten nicht benennen", teilte der OB mit.




CDU-Stadträtin kritisiert: "Es fehlt eine Gesamtstrategie"

Konkrete Zahlen gibt es für das Innenstadtmarketing. Demnach stehen der Initiative Chemnitz City jährlich rund 150.000 Euro zur Verfügung, dem Innenstadtfonds zusätzlich 50.000 Euro für die Erhöhung der Aufenthaltsqualität.
"Aktuell wird an der Einführung des Chemnitz City Gutscheins gearbeitet", so Schulze. Ziel ist es, ihn vor dem Weihnachtsgeschäft anzubieten. Außerdem sollen demnächst Bodenaufkleber Touristen den Weg weisen.
"Das Stadtmarketing ist organisatorisch so breit aufgestellt, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass eine Stelle weiß, was die andere tut", kritisiert CDU-Stadträtin Ines Saborowski (58). "Es fehlt eine Gesamtstrategie, ein gebündeltes Budget und einer, der den Hut aufhat."

Auch Yvonne Kilian (46, FDP) sieht Verbesserungsbedarf: "Das Stadtmarketing verliert sich im Klein-Klein. Es fehlt die Vision, wo es hingehen soll. Und Aufkleber im Herbst des KuHa-Jahres aufzubringen, ist einfach nur verpufft."
Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt, Uwe Meinhold