Diese Chemnitzer Bar schließt im Januar: Das ist der Grund

Chemnitz - Drei Jahre lang war das "BarKombinat" im Würfel an der Theaterstraße 26 mehr als nur eine Bar. Es war Wohnzimmer, Zufluchtsort, Bühne und Gesprächsraum in Chemnitz. Nun heißt es vorerst Abschied nehmen. Lukas Fabian Eisentraut (37) und Marcel Irgang (34) ziehen weiter - nicht überstürzt, aber mit einem wehmütigen Blick zurück.

Die beiden Beitreiber Lukas Fabian Eisentraut (37, l.) und Marcel Irgang (34) sind schon auf der Suche nach einer neuen Location.  © Kristin Schmidt

"2022 haben wir hier Mitte September mit einem 'Slow Opening' angefangen", sagt Eisentraut. Schnell entwickelte sich das "BarKombinat" zu einem Treffpunkt für ein bunt gemischtes Publikum.

"Es sind sowohl junge Leute, die engagiert sind und ihr Zeug machen, aber auch ältere Leute oder Gäste aus dem Hotel gegenüber."

Warum also gehen? Nicht aus Lust, sondern aus Vernunft. Die Betreiber rechnen damit, dass nach dem Kulturhauptstadtjahr die Frequenz in der Innenstadt spürbar sinkt.

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"Unter der Woche wird es dann schon dünn", sagt Eisentraut. Die Miete wurde zudem auch erhöht.

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Neuer Standort im Zentrum in Aussicht

Das "BarKombinat" schließt seine Türen im Januar.  © Kristin Schmidt

Was bleibt, sind Erinnerungen an volle Abende zum "Kosmos"-Festival, Bingo mit dem Reizkollektiv, queere Veranstaltungen und Lesungen.

Besondern hängen geblieben ist eine spontane Buchvorstellung von Jakob Springfeld (23): "Der sollte eigentlich im smac lesen, was abgesagt wurde, und dann haben sich die Leute hier reingequetscht", erinnert sich Irgang.

Das Konzept "sollte kein High-End-Laden sein, sondern ein Wohnzimmer", sagt Eisentraut. DDR-Möbel, faire Preise, entspannte Gespräche. "Wenn du für 10 Euro nicht mehr zwei Bier trinken kannst in der Kneipe, dann kannst du es auch weglassen", bringt Irgang die Philosophie auf den Punkt.

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Bis Mitte Januar bleibt die Tür noch offen. Was danach kommt, ist unklar. Ein neuer Standort im Zentrum sei in Aussicht, aber noch nicht unterschrieben.

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