Immer mehr Protest gegen Teilausbau auf der Strecke Chemnitz-Leipzig
Chemnitz - Der geplante Ausbau der Bahnstrecke Chemnitz-Leipzig stößt auf Gegenwehr in der Region.

IHK und Industrieverein Sachsen haben im Verkehrsministerium in Dresden protestiert.
Nun melden sich Bahninitiative, CDU und der Verband der Elektrotechnik VDE (alle Chemnitz) zu Wort. Hauptkritik: Die neue Strecke bleibe an zwei Stellen eingleisig - mit gravierenden Folgen.
Laut Wirtschaftsministerium sollen Burgstädter und Chemnitztal-Viadukt (zusammen 2,6 Kilometer) eingleisig bleiben. Der Ausbau würde rund 100 Millionen Euro kosten - zu teuer. VDE-Chef Ralf Berger (59) widerspricht: "Der Plan degradiert Chemnitz/Leipzig zur Bahnstrecke zweiter Klasse. Die Engstellen würden zu Ausfällen führen - ein No-Go für die Industrie oder für Flughafen-Passagiere."
Alexa von Künsberg (45) aus dem Chemnitzer CDU-Vorstand befürchtet: "Die Weichen geraten durch schwere Güterzüge unter Druck. Die folgenden Reparaturen kosten Geld und sorgen für Verspätungen. Elektrifiziert in die Welt auf eingleisiger Strecke, das klingt wie ein Schildbürgerstreich."

Sebastian Liebold (40) von der Bahninitiative bezweifelt die genannten Kosten von 100 Millionen Euro. "Die Bahn selbst sprach kürzlich bei einer Veranstaltung in Lunzenau von 39 Millionen Euro für die Ertüchtigung der beiden Viadukte. Der Bund gibt 60 Prozent Zuschuss - wären nur 16 Millionen Euro mehr für das Land."
Titelfoto: Kristin Schmidt