Kanonenkugelhaus an der Frankenberger Straße verfällt: "Das sieht ganz nach einem Messie aus"
Chemnitz - Seit vielen Jahren streiten Stadt, Denkmalschützer und Hauseigentümer um das sogenannte Kanonenkugelhaus in der Frankenberger Straße in Chemnitz.

Während Nachbarn einen Einsturz des denkmalgeschützten Gebäudes befürchten, sieht Sebastian Liebold (40) vom Geschichtsverein hier eher einen Fall der Verwahrlosung fürs Ordnungsamt.
2010 kaufte ein Chemnitzer das gut 200 Jahre alte Haus, an dem angeblich Kanonenkugeln aus der Zeit der Völkerschlacht hingen. Seitdem verfällt das Haus. Es ist aber weiter bewohnt.
Ex-Denkmalschützer Thomas Morgenstern (69), seit 2020 im Ruhestand, ist entsetzt: "Der Zustand des Hauses ist desolat. Es ist kaum noch als Denkmal erkennbar. Hier sollte die Stadt klare Auflagen und Fristen setzen."
Nachbar Siegmund Licht (72) hat ein anderes Thema: "Das sieht ganz nach einem Messie aus - innen wie außen. Mir ein Rätsel, wie er noch ins Haus kommt." Die Stadt kennt den wahren Zustand des Kanonenkugelhauses nicht. Auf TAG24-Anfrage spricht sie nur von einer jährlichen Besichtigung von außen.


Sebastian Liebold sieht den Hausbesitzer in einer schwierigen Lage. Er ist dafür, ihm eine neue Bleibe zu vermitteln, einige originale Kanonenkugeln der Völkerschlacht zentral in Hilbersdorf anzubringen. "Dann könnte das baufällige Haus weg."
Titelfoto: Ralph Kunz