Neue Lehrer-Verträge lassen Musikschul-Gebühren in Chemnitz steigen

Chemnitz - Die Beschäftigung der Lehrer an der Chemnitzer Musikschule wird neu organisiert. 30 weitere Pädagogen will die Stadt fest anstellen, nur noch 19 Honorarkräfte soll es künftig geben. Spätestens ab nächstem Schuljahr ist die Reform unter Dach und Fach, wenn der Stadtrat nächste Woche zustimmt.

Das Oboen-Trio der Chemnitzer Musikschule: Leiterin Ilka Stöß mit den Schülern Niklas (12, l.), Theodor (11, r.) und Jacob (11).
Das Oboen-Trio der Chemnitzer Musikschule: Leiterin Ilka Stöß mit den Schülern Niklas (12, l.), Theodor (11, r.) und Jacob (11).  © Maik Börner

Das Rathaus musste einen Richterspruch ("Herrenberg-Urteil") aus dem Jahr 2022 umsetzen, nach dem Lehrkräfte künftig nicht mehr vorwiegend auf Honorarbasis beschäftigt werden können.

"Das Problem sind nicht die Honorar-Verträge selbst", erklärt Finanzbürgermeister Ralph Burghart (55, CDU).

"Es geht darum, wie die Tätigkeit in die Musikschule eingeordnet ist. Werden die Unterrichtszeiten vorgegeben oder die Unterrichtsräume gestellt? Darauf mussten wir reagieren."

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Honorarkräfte könnten Zeiten selbst legen und sich in Räume einmieten. Außerdem muss die Stadt nun Sozialversicherungsbeiträge für die angestellten Musiklehrer zahlen.

An der Chemnitzer Musikschule in der Gerichtsschule werden etwa 1000 Schüler unterrichtet.
An der Chemnitzer Musikschule in der Gerichtsschule werden etwa 1000 Schüler unterrichtet.  © Maik Börner
Zur letzten Stadtrats-Sitzung vor der Sommerpause hatten Lehrer und Schüler der Städtischen Musikschule mehr als 4500 Unterschriften für den Erhalt der Einrichtung übergeben.
Zur letzten Stadtrats-Sitzung vor der Sommerpause hatten Lehrer und Schüler der Städtischen Musikschule mehr als 4500 Unterschriften für den Erhalt der Einrichtung übergeben.  © Sven Gleisberg

Reform der Honorarverträge kostet eine Million Euro, Gebührenerhöhung ab Dezember

Kulturbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (65, parteilos) will weitere 30 Pädagogen in der Musikschule fest anstellen.
Kulturbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (65, parteilos) will weitere 30 Pädagogen in der Musikschule fest anstellen.  © Uwe Meinhold

Das Rathaus hat über den Sommer alle bestehenden Honorarverträge einzeln auf den Prüfstand gestellt. "Es gibt auch Pädagogen, die gar keinen festen Arbeitsvertrag und dafür ihre 'Freiheit' behalten möchten", sagt Kulturbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (65, parteilos).

Diese Lehrer bleiben Honorarkräfte, allerdings mit einem individuellen Vertrag. Die Honorarverordnung soll aufgehoben werden.

Insgesamt kostet die Beschäftigungs-Reform der Musikschule die Stadt rund eine Million Euro. Etwa 43.000 Euro will das Rathaus durch höhere Gebühren zurückholen.

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Pro Angebot und Monat soll es ab Dezember 1,50 Euro teurer werden. Die Bürgermeisterin rechnet vor: Für 45 Minuten Einzelunterricht in der Woche steigt die Jahresgebühr von 800 auf 858 Euro.

Titelfoto: Maik Börner, Uwe Meinhold

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