Neues Drama um die Störche von Wittgensdorf

Chemnitz - Das Drama um die Störche in Chemnitz geht weiter. Nachdem im Mai der Adebar-Papa tödlich verunglückt war, hat es Ende Juni ein Storchen-Junges erwischt: Es fiel aus dem 29 Meter hohen Horst und erlag seinen Verletzungen!

Nach dem Tod des Jungstorchs ist der Horst in Chemnitz-Wittgensdorf nur noch sporadisch besetzt.
Nach dem Tod des Jungstorchs ist der Horst in Chemnitz-Wittgensdorf nur noch sporadisch besetzt.  © Uwe Meinhold

"Wir hatten von einem Anwohner die Information bekommen, dass das Tier in den Schacht gefallen sei", berichtete Sandra Kögel (48) von der Tierrettung Chemnitz.

Das Jungtier fiel am 25. Juni jedoch neben die Esse - und konnte nur noch tot geborgen werden.

Ein weiterer Schlag für die Storchen-Familie: Bereits im Mai wurde das Männchen bei einem Flug schwer verletzt. Es musste daraufhin eingeschläfert werden. Zwei Storchen-Jungen wurden in eine Pflegestation in Borna gebracht, der dritte Mini-Adebar blieb bei seiner Mutter im Nest.

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Was war die Ursache, dass das sieben bis acht Wochen alte Tier aus dem Nest fiel? "Der Vogel soll krampfartige Zuckungen gehabt haben. Zudem soll er sich ruckartig im Nest bewegt, mit den Flügeln geschlagen und gewürgt haben", erzählt der Storchenbeauftragte der Unteren Naturschutzbehörde Mittelsachsen, Kai Schaarschmidt (50).

Eine Kamera hatte dann aufgezeichnet, dass das Tier über den Nestrand gestürzt ist.

Storch-Experte Kai Schaarschmidt (50) sagt, dass der Vogel vor seinem Tod krampfartige Zuckungen hatte.
Storch-Experte Kai Schaarschmidt (50) sagt, dass der Vogel vor seinem Tod krampfartige Zuckungen hatte.  © Kristin Schmidt
Der Jungstorch lag Ende Juni tot neben der 29 Meter hohen Esse.
Der Jungstorch lag Ende Juni tot neben der 29 Meter hohen Esse.  © Tierrettung Chemnitz

Bald neue Gesellschaft für die Storchen-Dame?

Störche brüten auf dem stillgelegten Schornstein immer wieder.
Störche brüten auf dem stillgelegten Schornstein immer wieder.  © Uwe Meinhold

Dass es Verluste von Jungtieren gibt, sei bei Störchen normal. Zum Beispiel, wenn die Vögel bei nasskaltem Wetter schlüpfen und sich nicht warm halten können. Eine weitere Todesursache ist auch Nahrungsmangel.

Aktuell ist der Horst leer - die Mutter wird das Nest nur noch sporadisch besuchen, bis sie ins Winterquartier aufbricht.

Die Adebar-Mama umzusiedeln, sei nicht notwendig, weil die Storchen-Dame bald wieder Gesellschaft bekommen könnte: "Vielleicht merkt es sich ein Storch für die nächste Saison."

Titelfoto: Uwe Meinhold

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