Reichenbrand schrieb und schreibt große Sport-Geschichte
Chemnitz - In Chemnitz nur am Rand, sportlich im Mittelpunkt: Der kleine Ortsteil Reichenbrand schrieb und schreibt große Sport-Geschichte in der Stadt. Daran erinnerte der Heimatverein mit seiner 20. Ortsführung - diesmal zum Thema Sport.
Elf Sportvereine entstanden in Reichenbrand, Turnerschaft, Arbeiterturner, Turnerbund, SV Eiche, Motor Diamant, SC Motor Karl-Marx-Stadt (Chemnitzer Athletenclub), Boxclub, drei Radsportvereine und einer für Wassersport.
Da war für jeden Bürger etwas dabei. "Reichenbrand gehört zu den sportlichsten Stadtteilen", erklärte Vereinsvorsitzender Gert Rehn (80).
Sechs Sparten sind im SV Eiche aktiv. Neben den bekannten Fußballern auch sehr erfolgreiche Schachspieler und sogar digitale E-Sportler.
Von wegen Dorfklub: "Wir haben sogar schon gegen den AC Mailand gespielt - und gewonnen", erklärte Eiche-Vizevorsitzende Peggy de Witt-Janecek (41) den staunenden Zuhörern der Ortsführung.
Fehlende Sporthalle bremst Bewegungslust
Doch die Sportler haben auch große Sorgen. Seit vielen Jahren kämpfen sie um eine richtige Turn- und Sporthalle. "Hier sind sechs Stadtteile ohne festes Heim", klagt Gert Rehn. De Witt-Janecek ergänzt: "35.000 Bürger sind in Chemnitz sportlich abgehängt. Da muss sich endlich etwas tun!"
Glorreiche Zeiten in die Gegenwart gerettet hat der CAC. 1888 gegründet, holten die Gewichtheber bis heute 157 Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen. Zuletzt der legendäre Matthias Steiner (43) im Jahre 2008.
Die Geschichte des Vereins erklärte eine andere Legende, Stefan Grützner (77) wurde 1971 und 1972 Weltmeister im Gewichtheben, holte zudem Olympia-Bronze 1972 in München.
Er sagte: "Wir haben den Übergang nach der Wende geschafft und sind noch heute in der Bundesliga. Aber finanziell könnte es besser laufen."
Titelfoto: Bildmontage: Bernd Rippert, A2800 Rungroj Yongrit / EPA / dpa

