Sie fordern mehr Geld: Supermarkt-Streik in Chemnitzer City

Chemnitz - Großer Supermarkt-Streik in der Chemnitzer Innenstadt am Montagvormittag!

Am Montag versammelten sich etliche Supermarkt-Mitarbeiter vor der Edeka-Zentrale in der Chemnitzer City.
Am Montag versammelten sich etliche Supermarkt-Mitarbeiter vor der Edeka-Zentrale in der Chemnitzer City.  © Haertelpress

Gegen 10 Uhr versammelten sich etliche Mitarbeiter von verschiedenen Supermarkt-Ketten vor der Edeka-Zentrale in der Brückenstraße.

Mit Trillerpfeifen machten die Beschäftigten auf sich aufmerksam. Sie fordern zusammen mit der Gewerkschaft ver.di mehr Geld. Konkret will die Gewerkschaft 2,50 Euro mehr Lohn und Gehalt pro Stunde durchsetzen.

In Gesprächen baten die Arbeit­geber bereits eine Erhöhung von 7,5 Prozent an - gestreckt auf zwei Jahre. Angesichts der hohen Inflation reicht das den Beschäftigten allerdings nicht.

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"Die Streikbereitschaft im Einzelhandel ist so hoch wie lange nicht und wir steigern uns von Woche zu Woche", sagt Gewerkschaftssekretär Thomas Schneider.

Die Supermärkte hätten während der Corona-Pandemie einen Rekordumsatz eingefahren, jedoch die Mitarbeiter daran kaum teilhaben lassen. "Jetzt reicht es", fügt Schneider an.

Gewerkschaft nennt Verhalten von Supermarkt-Ketten "unverschämt"!

Die Beschäftigten fordern 2,50 Euro mehr pro Stunde.
Die Beschäftigten fordern 2,50 Euro mehr pro Stunde.  © Haertelpress

Ein weiterer Vorwurf: Die Supermärkte hätten in den vergangenen Monaten "kräftig an der Preisschraube gedreht und damit hohe Gewinne erwirt­schaftet". Nur den sogenannten Reallohnverlust auszugleichen, das ist der Gewerkschaft zu wenig.

"Gewinne kassieren und die eigenen Beschäftigten in schweren Zeiten im Regen stehen lassen - das ist unverschämt", schimpft Andrea Busch, verantwortliche Gewerk­schaftssekretärin Handel in der Region Chemnitz-Zwickau.

Die erste Verhandlungsrunde mit den Supermarkt-Ketten endete am 1. Juni er­gebnislos. Nun erhöht die Gewerkschaft ver.di mit Streiks deutschlandweit den Druck auf die Arbeitgeber.

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"Streikmaßnahmen sind das einzige Mittel, mit dem die Beschäftigten auf ihre Situation aufmerksam machen und Druck machen können", erklärt Stefanie Nutzenberger vom ver.di-Bundesvorstand.

Titelfoto: Haertelpress

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