Versetzung geplant: Chemnitzer Klasse kämpft um beliebten Lehrer
Chemnitz - Ungewöhnlicher Kampf: Eltern und Schüler der bisherigen Klasse 1a an der Grundschule Siegmar in Chemnitz wollen unbedingt ihren Klassenlehrer behalten. Doch das Landesamt für Schule und Bildung hält an der Versetzung nach Schloßchemnitz fest.
Holger Gretsch-Kaufmann (54) übernahm die Klasse mit 25 Schülern vor einem Jahr. "Er ist sehr beliebt. Meine Tochter Pia ist todtraurig, dass er gehen muss", sagt Nancy Müller (34).
Jessica Flath (36) verfasste im Namen der Eltern einen Protestbrief ans Landesamt. Ihr Argument: "Die Schuleingangsphase ist für Schüler wichtig. In der Zeit die Bezugsperson zu entziehen, ist pädagogisch und menschlich nicht nachvollziehbar."
Auch die Kinder sammelten Unterschriften für ihren Klassenlehrer. Doch das Behördenherz konnten sie damit nicht erweichen.
Das Landesamt antwortete den Eltern, dass an der Oberen Luisenschule "kurzfristig und unerwartet" eine erste Klasse eingerichtet wurde. Deshalb sei eine Abordnung nötig und Siegmar habe genug Personal.
Jessica Flath versteht das Problem, aber nicht die Lösung: "Unser Lehrer möchte in der Rosmarinstraße bleiben. Warum schickt man nicht einen Lehrer, der gerade eine vierte Klasse abgegeben hat, in die Obere Luisenschule?"
Auf TAG24-Anfrage stellt das Landesamt klar: Holger Gretsch-Kaufmann soll aus Personalgründen wechseln. Eine Sprecherin: "Wir müssen jedem Schulkind einen Klassenlehrer sichern. Die Entscheidung ist zwingend notwendig."
Titelfoto: Uwe Meinhold