Wieder Corona-Demo in Chemnitz: Impf-Kritiker laufen durch die Innenstadt

Chemnitz - Lange war es ruhig um die sogenannten "Montagsdemos". Doch am Montagabend meldeten sich die Teilnehmer zurück, demonstrierten in Chemnitz gegen die Corona-Maßnahmen.

In Chemnitz demonstrierten am Montagabend wieder Impf-Kritiker.
In Chemnitz demonstrierten am Montagabend wieder Impf-Kritiker.  © Haertelpress

Gegen 18 Uhr trafen sich Dutzende Menschen am Schillerplatz. Anschließend ging es pfeifend und trommelnd in Richtung Innenstadt. Die Polizei begleitete die Protest-Aktion.

Das große Thema der Demonstranten: die Corona-Impfung und die aktuellen Corona-Maßnahmen. Aber auch der Ukraine-Krieg spielte eine Rolle - so fordern die Teilnehmer ein Ende der Sanktionen gegen Russland und den Rücktritt der Bundesregierung.

Unterstützt werden die "Montagsdemos" von den "Freien Sachsen", die das Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) als erwiesene rechtsextremistische Bestrebung einstuft.

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Gegen 18.30 Uhr endete der "Montagsspaziergang" am Schillerplatz. Laut ersten Informationen soll es ruhig geblieben sein - Ausschreitungen gab es wohl nicht.

Corona-Fahrplan ab Herbst: Auch Virologe Stöhr kritisiert Drei-Monats-Impfung

Auch Virologe Klaus Stöhr (63), Mitglied des Corona-Expertenrates, kritisiert den aktuellen Maßnahmen-Entwurf für den Herbst.
Auch Virologe Klaus Stöhr (63), Mitglied des Corona-Expertenrates, kritisiert den aktuellen Maßnahmen-Entwurf für den Herbst.  © Sven Hoppe/dpa

Die neuen Corona-Maßnahmen, gegen die in Chemnitz am Montag demonstriert wurde, sollen ab Oktober gelten. Ein Entwurf sieht vor, dass in vielen Bereichen die Maskenpflicht wieder eingeführt werden kann.

Ausnahmen sollen für frisch Geimpfte oder Genesene geben - beides darf allerdings nicht länger als drei Monate zurückliegen. Bedeutet: Nur wer sich regelmäßig impfen lässt, kann auf die Maske verzichten!

Gegen diesen Entwurf hagelt es nun Kritik, sogar aus dem Corona-Expertenrat. Laut Virologe Klaus Stöhr (63) würde der Entwurf dem wissenschaftlichen Konsens widersprechen.

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"Das geht so nicht", sagte er dem TV-Sender Welt: "Alle drei Monate sich impfen zu lassen heißt natürlich auch, die Nebenwirkungen komplett auszublenden."

Eine weitere Ungereimtheit: Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt aktuell eine vierte Corona-Impfung nur über 70-Jährigen und Risikogruppen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) sieht das anders, er will die vierte Impfung für alle.

Bis der Entwurf durch den Bundestag geht, wird es wohl noch hitzige Diskussionen geben.

Titelfoto: Haertelpress

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